
Sich schnell im Schwimmbad abkühlen – das ist seit der Coronavirus-Krise nicht mehr so einfach. Erst muss gecheckt werden, ob am Lieblingspool eigentlich noch ausreichend Liegeplätze vorhanden sind. Steht die Bäderampel der Stadt auf Rot, gibt es kein Hineinkommen mehr. Dann sind Alternativen gefragt, und die zu finden ist bei mehr als 30 Grad nicht immer lustig. Dabei liegen in und rund um Wien wunderschöne Gewässer, die zum Baden einladen.
Wienerberg
Der Wienerberg im zehnten Bezirk ist nicht nur ein wunderbarer Zufluchtsort zum Spazierengehen. Badefreunde können sich im Ziegelteich auch gratis abkühlen. Als Naturteich fehlen ihm allerdings zum Teil gute Einstiegsstellen, manche finden sich zwischen den Bäumen und Büschen, und die Liegewiesen bieten genug Platz. Auch FKK-Freunde kommen auf ihre Kosten, es gibt einen eigenen Bereich für Nacktschwimmer. Der künstlich angelegte Teich hat laut Stadt Wien übrigens den größten Schilfbestand im Süden Wiens. Und im Gegensatz zu anderen Badeteichen dürfen am Wienerberg auch Hunde ins Wasser.
Auteich in Spillern
Der Badeteich in Spillern ist richtig für jene, die in erster Linie Ruhe und Entspannung suchen. Manche würden, in Kindheitserinnerungen schwelgend, vielleicht sogar von einem "Paradies" sprechen, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Überall finden sich lauschige Plätzchen und sehr viel Platz, eine angenehme Alternative zu überfüllten Stadtbädern. Auch Spielmöglichkeiten für Kinder sind vorhanden, in der Kantine gibt’s was zu Essen. Der Verein für Freizeitsport, Erholung und Gesundheit betreibt die Anlage. Eine Saisonkarte kostet für Erwachsene 40 Euro, eine Tageskarte fünf. Kinder und Jugendliche zahlen 20 beziehungsweise drei Euro, Kleinkinder gar nichts.
Windradlteich Guntramsdorf
Etwa 20 Minuten mit dem Auto von Wien entfernt, an der B17 bei Guntramsdorf, liegt der Windradlteich, ein künstlich angelegter Badeteich mit 1,8 Hektar Wasserfläche, umgeben von Liegewiesen und Schilf. Man kann von zwei Stegen ins Wasser hüpfen, einer davon ist drei Meter hoch, eignet sich also sogar für den ein oder anderen Kunstsprung. Eine Leiter gibt’s aber auch – für weniger Mutige. Kleinkinder und Nichtschwimmer finden an einem Seeufer einen flachen Einstieg. Neben dem Imbissstand, an dem es recht ordentliche Bratwürstel und Holundersaft gibt, sperrt abends ab 17 Uhr auch das gehobene Restaurant Südufer auf – auf der Terrasse kann man dann Linguini di Mare oder Seesaibling essen und den Sonnenuntergang über dem Teich und dem dahinterliegenden Eichkogel beobachten. Aber Achtung: Nicht-Guntramsdorfer müssen Corona-bedingt im Vorverkauf eine Drei-Streifen-Karte kaufen. Dafür muss man sich zum Bürgerservice im Rathaus Guntramsdorf bemühen: montags und dienstags von sieben bis zwölf und von 13 bis 15 Uhr oder freitags von sieben bis zwölf Uhr.
Strombucht Alte Donau
Es ist zumindest noch ein kleiner Geheimtipp, der wohl nicht mehr lange ein solcher bleiben wird, denn immer mehr Badegäste entdecken die Vorzüge der Strombucht. Auf dem Gelände am Dampfschiffhaufen 10 wurde das Gebäude der Kultur- und Sportvereinigung der Wienstrom abgerissen und das Areal umgestaltet. 6000 Quadratmeter laden zum Gratisbaden ein. Auch kleinere Kinder kommen dort durch gute Einstiegsstellen auf ihre Kosten.
Flusswandern in der Leitha
Die Leitha zwischen Wimpassing und Neufeld ist ein Tipp zum Flusswandern, Kanu- oder Kajakfahren. Nach dem Zufluss des Fischa-Kanals ab Wimpassing (Wampersdorf) über Deutsch-Brodersdorf (Leithaprodersdorf) bis nach Seibersdorf (Hof) ist die Leitha befahrbar. Einige Schotterplätze entlang des Weges laden außerdem zum Baden ein, dazwischen gibt es eine Auenlandschaft zu bewundern. (red, 30.7.2020)