Acht Labor-Mitarbeiter im Kepler Klinikum wurden positiv auf Corona getestet.

Foto: APA/LEISS VERENA

Die Corona-Krise hat in den USA einen beispiellosen Konjunktursturz ausgelöst.


Foto: AFP/SPENCER PLATT

Rückgänge in der Gastronomie waren unter anderem verantwortlich für den starken Einbruch der österreichischen Wirtschaft.

Foto: APA / Georg Hochmuth

Für die Rückkehr nach Österreich aus Corona-Risikogebieten ist nun verpflichtend ein negativer PCR-Test notwendig.

Foto: APA / Erwin Scheriau

Das Wichtigste in Kürze:

  • Gesundheitsminister Rudi Anschober gesteht Fehler bei der Einreise-Verordnung ein. Diese ist seit Donnerstag gültig. Österreicher und Personen mit Wohnsitz in Österreich müssen etwa bei ihrer Rückkehr aus Corona-Risikogebieten verpflichtend einen negativen PCR-Test vorweisen.
  • Im Linzer Kepler-Uniklinikum wurden acht Mitarbeiter des Zentrallabors positiv auf Covid-19 getestet.
  • Die US-Wirtschaft hat in der Corona-Krise einen historischen Konjunktureinbruch erlitten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im zweiten Quartal um – auf das Jahr hochgerechnet – 32,9 Prozent zurück, teilte die Regierung in Washington am Donnerstag mit.
  • Die österreichische Wirtschaft ist infolge der Corona-Krise massiv eingebrochen. Mit einem Rückgang im zweiten Quartal von 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr handelt es sich laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) um eine Rezession historischen Ausmaßes.
  • Auch Deutschland trifft es hart: Im zweiten Quartal verzeichnet die deutsche Wirtschaft ein Minus von 10,1 Prozent. Das sei der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen Berechnungen für Deutschland im Jahr 1970, so das Statistische Bundesamt
  • Eine Vorarlbergerin dürfte sich im Kärntner Tourismusort Velden mit dem Coronavirus infiziert haben. Das teilte das Land Vorarlberg am Donnerstag mit. Die Infektionsquelle ist noch unbekannt.
  • Die Zahl der Corona-Infizierten im Cluster St. Wolfgang ist auf 70 Personen gestiegen.
  • Der mexikanische Formel-1-Fahrer Sergio Perez wurde positiv auf Covid-19 getestet. Der Racing-Point-Pilot kann damit am Sonntag nicht beim GP von Großbritannien starten.
  • Die Weltgesundheitsorganisation warnt junge Menschen vor Nachlässigkeit: "Es scheint, dass der Wiederanstieg der Fälle in mehreren Ländern teilweise darauf zurückzuführen ist, dass junge Menschen unachtsam geworden sind", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag.
  • Der "Babyelefanten"-Abstand von einem Meter beim Betreten öffentlicher Gebäude wird aufgehoben. Mit der Änderung der Covid-19-Lockerungsverordnung wird eine Verletzung der Abstandsregel österreichweit nicht mehr gestraft.
  • Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus hat einen Leitfaden für Tourismusbetriebe veröffentlicht. Er dient der Orientierung bei Verdachts- und Infektionsfällen.
  • In den USA stirbt derzeit jede Minute ein Mensch an Covid-19.
  • Kurz nachdem der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro seine Infektion mit dem Coronavirus eigenen Angaben zufolge überwunden hat, ist ein Coronatest seiner Ehefrau positiv ausgefallen.

Seit Donnerstag gelten für die Einreise nach Österreich strengere Bestimmungen. Die Verordnung dazu sorgte in der vergangenen Woche für Kopfschütteln, nachdem die Interpretation vom zuständigen Ressort nach der Veröffentlichung noch einmal revidiert wurde. Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) gestand im "ZiB2"-Interview Fehler bei der Ausgestaltung der Richtlinie ein: "Das Ministerium war für die gigantische Herausforderung nicht vorbereitet."

ORF

Bei den Mitarbeitern im Ressort sei nach langen Monaten intensiver Arbeit aufgrund der Corona-Pandemie die "Luft draußen", so Anschober. "Bei der letzten Verordnung wurde schlechte Arbeite gemacht." Der grüne Politiker will daraus Konsequenzen ziehen, künftig sollen Richtlinien vorab von externen Experten geprüft werden.

Seit Donnerstag gelten nun jedenfalls die neuen, strengeren Einreisebestimmungen für Österreicher sowie für Personen mit Wohnsitz in Österreich, die sich schon vor der Kundmachung der Verordnung im Ausland befunden hatten. Für die Rückkehr nach Österreich aus Corona-Risikogebieten ist nun verpflichtend ein negativer PCR-Test notwendig.

Liegt ein solcher bei der Einreise nicht vor, müssen die Betroffenen in zehntägige Heimquarantäne und den Test innerhalb von 48 Stunden nachholen. Drittstaatsangehörige, die über ein Schengen-Land einreisen, müssen auch mit einem negativen Testergebnis verpflichtend in Quarantäne.

Acht Corona-Fälle im Labor des Linzer Uniklinikums

Acht Mitarbeiter des Zentrallabors des Linzer Kepler-Uniklinikums (KUK) sind positiv auf Covid-19 getestet worden. Das teilte das Spital Donnerstagabend in einer Presseaussendung mit. Der Routinebetrieb am Kepler Universitätsklinikum, auch jener des Zentrallabors am Standort Med Campus III, sei gewährleistet, wurde seitens des Spitals versichert. Insgesamt hat das betroffene Labor rund 100 Mitarbeiter. Das Labor bearbeitet auch Corona-Tests. Ob die betroffenen Mitarbeiter damit befasst waren, blieb aber unklar.

Nachdem der erste Fall am Dienstag bekanntgeworden war, sei sofort eine Kontaktpersonenliste an die Wohnsitz-Bezirkshauptmannschaft des Betroffenen geschickt worden, teilte das KUK in einer Aussendung mit. Am Mittwoch sei dann der Personalbereich informiert worden. Man habe die Kontakte erneut überprüft und kategorisiert. Kontaktpersonen der Kategorie eins seien getestet und nach Hause geschickt worden, Kontaktpersonen der Kategorie zwei blieben im Dienst, werden aber auch getestet. Am Mittwoch waren dann vier Testergebnisse positiv, am Donnerstag weitere drei. Für alle wurden wieder Kontaktlisten erstellt und den zuständigen Behörden übermittelt.

US-Wirtschaftsleistung bricht um 32,9 Prozent ein

Auch im zweiten Quartal dieses Jahres schrumpfte die US-Wirtschaft deutlich. Das Bruttoinlandsprodukt sank zwischen April und Juni noch einmal deutlich im Vergleich zum ersten Quartal. Das zuständige Bureau of Economic Analysis rechnet die aktuellen Veränderung auf das Gesamtjahr hoch. Das Minus von 32,9 Prozent zeigt also, wie sich die Wirtschaft des Landes entwickeln würde, wenn es das gesamte Jahr so weiterginge wie in den vergangenen Monaten.

Österreichs BIP brach wegen Corona im zweiten Quartal um 12,8 Prozent ein

Der weitreichende Lockdown im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat auch Österreichs Wirtschaft im zweiten Quartal um 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbrechen lassen. Das sei eine Rezession historischen Ausmaßes, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Donnerstag. Verglichen mit dem ersten Vierteljahr, das schon ein Minus aufgewiesen hatte, war das BIP von April bis Juni um 10,7 Prozent tiefer.

Ein Rückgang dieser Größenordnung sei einzigartig seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 hätten einen massiven Ausfall der Konsumnachfrage mit sich gebracht. Wertschöpfungseinbußen bei Tourismus, Verkehr, Handel, persönlichen Dienstleistungen sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung hätten das gezeigt. Auch die Industrie und die Exportnachfrage seien im Gleichklang mit dem internationalen Umfeld eingebrochen.

Auch Deutschland trifft es hart: Im zweiten Quartal verzeichnet die deutsche Wirtschaft ein Minus von 10,1 Prozent. Das sei der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen Berechnungen für Deutschland im Jahr 1970, so das Statistische Bundesamt.

Vorarlbergerin im Urlaub in Velden mit Virus infiziert

Eine Frau aus Vorarlberg wurde nach ihrem Urlaub im Kärntner Tourismusort Velden am Wörthersee positiv auf das Coronavirus getestet. Das erfuhr der "Kurier" am Donnerstag vom Vorarlberger Landespressedienst. Symptome traten bei der Urlaubsrückkehrerin erst in Vorarlberg auf, am Mittwoch wurde sie positiv getestet. Ihre Kontaktpersonen seien bereits abgesondert und das Contact-Tracing abgeschlossen, erklärte der Villacher Bezirkshauptmann gegenüber dem "Kurier". Für Kärntner Hotelgäste könne demnach Entwarnung gegeben werden, die Frau habe mit anderen Urlaubsgästen in einer Ferienwohnung genächtigt. Die Infektionsquelle ist aber noch unbekannt.

Am Wörthersee ist dies nun bereits der zweite Fall innerhalb kurzer Zeit: Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass ein Praktikant der Klagenfurter Stadtwerke, der im Strandbad für die Badeaufsicht gearbeitet hatte, positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

"Babyelefant" per Verordnung verabschiedet

Der "Babyelefant" ist offiziell Geschichte: Heute, Donnerstag, trat eine Änderung der Covid-19-Lockerungsverordnung in Kraft, die den Mindestabstand von einem Meter beim Betreten öffentlicher Orte aufhob. In Öffis und in Kundenbereichen von Geschäften bleiben die Regeln aber weiter aufrecht.

Mit der Änderung wird eine Verletzung des "Babyelefanten"-Abstands österreichweit nicht mehr gestraft. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) appellierte im Vorfeld aber an vermehrte Eigenverantwortung.

Der Verfassungsgerichtshof hatte vergangene Woche die allgemeinen Corona-Ausgangsbeschränkungen für gesetzeswidrig erklärt, weil sie vom Covid-Maßnahmengesetz nicht gedeckt gewesen seien. Juristen gingen denn auch davon aus, dass dies auch für die allgemeinen Abstandsregeln der Fall sein dürfte.

Bundesministerium veröffentlicht Leitfaden für Tourismusbetriebe

Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus hat gemeinsam mit der Wirtschaftskammer einen Leitfaden für Tourismusbetriebe erarbeitet. Er soll den Unternehmen als Orientierung dienen, wenn Gäste oder Mitarbeiter sich mit Covid-19 infizieren oder es Verdachtsfälle gibt.

Wie tatsächlich in konkreten (Verdachts-)Fällen vorgegangen wird, entscheiden lokale Gesundheitsbehörden. Laut einer Presseaussendung des Ministeriums sei der Leitfaden in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium entstanden.

Jede Minute ein Corona-Toter in den USA

In den USA stirbt derzeit jede Minute ein Mensch an Covid-19. Dies ergab eine Zählung der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach forderte die Epidemie am Mittwoch das Leben von 1.461 Bewohnern der USA. Zuvor hatte die US-Universität Johns Hopkins gemeldet, dass die Gesamtzahl der Corona-Toten in den USA die Schwelle von 150.000 überschritt.

Unmittelbar vor dem Auslaufen von Corona-Zuschüssen für Millionen amerikanischer Arbeitsloser zeichnet sich im US-Kongress unterdessen keine Einigung über ein neues Hilfspaket ab. Republikaner und Demokraten warfen sich am Donnerstag gegenseitig vor, eine Lösung des Streits zu blockieren. (red, APA, Reuters, 30.7.2020)