Beim spanischen Rekordmeister Real Madrid ist Angreifer Mariano an COVID-19 erkrankt.

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Nyon/Frankfurt – Spanien bereitet Sorgen: Die ausgefeilten Pläne der Europäischen Fußball-Union (UEFA) für die Fortsetzung der Europacup-Wettbewerbe könnten kurz vor dem Restart der Champions League und der Europa League über den Haufen geworfen werden. Die Corona-Nachrichten von der iberischen Halbinsel verheißen jedenfalls nichts Gutes.

Sorgen um Barcelona

So ist die Austragung des Achtelfinal-Rückspiels in der Champions League zwischen dem FC Barcelona und dem SSC Neapel aufgrund der steigenden Zahl von Coronafällen in Katalonien gefährdet. Laut des Radiosenders RAC 1 soll die für den 8. August geplante Begegnung an einen anderen Ort verlegt werden. Die UEFA ist nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Senders bereits mit den regionalen Gesundheitsbehörden in Kontakt und prüft alternative Spielorte.

Die UEFA bestätigte dies allerdings nur zum Teil. "Wir beobachten die Situation und sind in Kontakt mit den relevanten lokalen Behörden", teilte der Verband dem SID mit: "Das Spiel ist angesetzt und soll wie geplant in Barcelona stattfinden."

Im Ende Februar ausgetragenen Hinspiel war Barca in Neapel nicht über ein 1:1 hinausgekommen. Nachdem sich die Lage im anfänglichen Corona-Krisengebiet Katalonien zwischenzeitlich etwas beruhigt hatte, waren die Fallzahlen zuletzt wieder rapide angestiegen.

Corona-Fälle bei Real und Sevilla

Doch nicht nur Katalonien bereitet der UEFA Kopfzerbrechen. Beim spanischen Rekordmeister Real Madrid ist Angreifer Mariano an COVID-19 erkrankt. Bei Sevilla handelt es sich um Mittelfeldspieler Nemanja Gudelj. Madrid muss am 7. August im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim englischen Ex-Meister Manchester City (Hinspiel 1:2) antreten. Sevilla trifft einen Tag zuvor in der Europa League in Duisburg auf AS Rom. Das Achtelfinal-Hinspiel war aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen und wird nicht nachgeholt.

Mit Blick auf die Fälle in Madrid und Sevilla zeigt sich die UEFA noch optimistisch. "Wir sind zuversichtlich, dass diese Fälle keine Auswirkungen auf die betreffenden Spiele haben werden", sagte ein UEFA-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP: "Die UEFA ist in Kontakt mit den beiden Klubs und beobachtet die Situationen sowie die Entscheidungen der kompetenten spanischen Behörden."

Mini-Turnier

Mitte Juni hatte die UEFA entschieden, dass die Europacup-Wettbewerbe in Form von Finalturnieren im K.o.-System (ohne Rückspiele) zu Ende gespielt werden sollen. In der Champions League sollen die Spiele ab dem Viertelfinale in Lissabon stattfinden. In der Europa League hat Nordrhein-Westfalen den Zuschlag erhalten, dort soll in Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Duisburg gespielt werden.

Aus deutscher Sicht sind noch Meister Bayern München und RB Leipzig (beide in der Champions League) sowie Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg (alle in der Europa League) im Europacup vertreten. Das Endspiel der Königsklasse soll am 23. August steigen, das Finale der Europa League in Köln zwei Tage vorher. (sid, 30.7.2020)