Wien, Klosterneuburg, Waldviertel: Die Wohnorte heimischer Politiker sind immer wieder flexibel. So auch bei Heinz-Christian Strache.

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Wien – In der Debatte um den Wohnsitz von Heinz-Christian Strache ist ein neuerliches Indiz dafür aufgetaucht, dass der Politiker seine Wohnadresse in Klosterneuburg womöglich nicht nur für Wochenendausflüge nutzt. Ganz im Gegenteil: Er hat diese für eine Klage gegen den vom SPÖ-Klub betriebenen Blog kontrast.at verwendet, wie selbiger am Freitag berichtete.

Schon seit Tagen wird darüber diskutiert, wo der ehemalige FPÖ-Chef wirklich wohnhaft ist. Strache behauptet, im 3. Wiener Gemeindebezirk zu wohnen und in Klosterneuburg nur am Wochenende zwei Tage mit seiner Familie zu verbringen. Er muss in Wien wohnhaft sein, um bei der Wien-Wahl antreten zu können. Die Kleinpartei Wandel hat das als Erstes angezweifelt und eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht. Inzwischen hat auch Straches ehemalige Partei angegeben, dass Strache mit seiner Ehefrau seit Jahren in Klosterneuburg lebt. Selbst Straches Mutter hat im Zuge der Casinos-Ermittlungen ausgesagt, dass ihr Sohn "seit mindestens 19 Jahren" nicht an der als Hauptwohnsitz angegebenen Adresse in Wien-Landstraße wohnhaft ist.

Bericht über Strache-Spesen

Die Klage gegen kontrast.at bezieht sich auf einen Bericht über Straches Spesenaffäre. Als Wohnadresse gibt er dabei nicht die Adresse seiner mutmaßlichen Wiener Wohnung an, sondern eine Straße in Klosterneuburg. Das Schreiben, das auf der Homepage von kontrast.at zu sehen ist, wurde mit 21. Juli 2020 datiert. (APA, 31.7.2020)