250 Migranten an Bord von acht Booten sind am Samstag auf der süditalienischen Mittelmeerinsel eingetroffen.

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Rom – Nachdem am Samstag 250 Migranten an Bord von acht Booten auf der süditalienischen Mittelmeerinsel Lampedusa eintroffen sind, ergreift der Bürgermeister von Lampedusa Gegenmaßnahmen. Der Bürgermeister ließ das Aufnahmezentrum der Insel schließen, in dem zurzeit 950 Personen untergebracht sind.

"Man kann nicht tausend Personen in einer Struktur einpferchen, in der es eigentlich nur Platz für 95 gibt", protestierte Bürgermeister Salvatore Martello laut Medienangaben.

"Ich begreife nicht, warum der italienische Premier Giuseppe Conte nicht den Ausnahmezustand auf der Insel aufruft. Seit Juli sind über 5.000 Personen an Bord von 250 Booten eingetroffen – mehr als 2011 als die Regierung den Ausnahmezustand auf Lampedusa ausrief", klagte Martello.

Migranten, die von nun an Lampedusa erreichen, werden im Hafen warten, bis sie nach Sizilien geführt werden. Bürger auf Lampedusa befürchten, dass die Migranten Covid-19-Träger sind. Bisher wurde laut Martello jedoch kein einziger Coronavirus-Fall auf der Insel gemeldet. (APA, 1.8.2020)