Hier regiert der SK Sturm.

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Graz – Neben den zuletzt verliehen gewesenen Markus Lackner, Lukas Grozurek und Emeka Eze hat auch Lukas Spendlhofer keine Zukunft mehr bei Fußball-Bundesligist Sturm Graz. Bis auf den noch in der Türkei weilenden Eze wurden die Spieler von der Clubführung in einem persönlichen Gespräch darüber in Kenntnis gesetzt. Nicht mehr im Sturm-Dress zu sehen sein könnte auch Offensivkraft Thorsten Röcher.

Die Steirer würden den vom FC Ingolstadt für ein Jahr ausgeliehen gewesenen 29-Jährigen gerne halten. "Er ist ein super Spieler", betonte Trainer Christian Ilzer am Samstag. Die Ablöseforderungen des deutschen Drittligisten könne man in der aktuellen Situation allerdings nicht stemmen. Ein weiteres Fragezeichen steht hinter dem Verbleib von Rechtsverteidiger Emanuel Sakic, der mit einem Transfer nach Griechenland in Verbindung gebracht.

"Wir machen keine Paniktransfers"

"Auf dem Transfermarkt schauen wir in erster Linie auf der Innenverteidiger-Position, und sollte Sakic gehen, auch für die rechte Abwehrseite", gab Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker Einblick. Entscheidungen sollen dabei reiflich überlegt sein. "Wir machen keine Paniktransfers", betonte Ilzer. Im Gegensatz zur Wiener Austria wo er keinen Hebel für den Transfermarkt gehabt habe, könne er hier mehr machen. "Ich muss hier auch mehr adaptieren als bei der Austria", so Ilzer, der seinem am Samstag präsentierten Nachfolger bei der Austria – Peter Stöger – alles Gute wünschte.

Die Grazer nahmen die Vorbereitung am Samstag mit Laktattests auf, die bei heißen Temperaturen in Fünfergruppen durchgeführt werden. Bereits zuvor waren die obligatorischen Corona-Tests durchgeführt worden. "Ich bin froh, dass alle negativ waren", sagte Ilzer. Damit steht dem ersten Mannschaftstraining am Montag nichts mehr im Wege. "Ich freue mich, dass es endlich losgeht, es ist sehr wichtig, dass neuer Schwung reinkommt", gab Offensivspieler Jakob Jantscher zu Protokoll.

"Das erste Gefühl ist ein angenehmes"

Er hatte bis jetzt noch keinen Kontakt zum neuen Chefcoach. Kapitän Stefan Hierländer wie ein paar andere Spieler hingegen schon. "Ich habe mit dem Trainer kurz beim Stiegenaufgang gesprochen. Das erste Gefühl ist ein angenehmes, das war bisher nicht bei jedem Trainer so", gab der 29-Jährige Einblick. Ilzer will ab Montag mit allen Akteuren intensive Gespräche führen. Dabei werde er ihnen auch vermitteln, dass er eine hungrige Mannschaft sehen wolle. "Das ist ein wichtiges Kriterium", betonte der Sturm-Coach.

Mit seinem Trainerteam stand der Steirer schon dieser Tage in engem Kontakt. "Wir haben alles inhaltlich koordiniert", so Ilzer. Festgelegt wurde auch, dass jene Spieler mit denen der Tabellensechste der abgelaufenen Saison nicht mehr plant, weiter mittrainieren dürfen, bis sie einen neuen Verein gefunden haben. Ausgenommen sind Einheiten in denen an der taktischen Abstimmung gefeilt wird. "Im Nachhinein betrachtet ist es gut, dass wir nicht im Europacup spielen, da wir in dieser Umbruchphase Zeit und Ruhe benötigen, was mit dem Europacup schwer geworden wäre", meinte Schicker. Auch deshalb hat er ein "sehr gutes Gefühl" für die Saison. (APA, 1.8.2020)