Man muss Strache glauben, dass ihm Klosterneuburg seit eh und je am Hintern vorbeigeht

Foto: APA/Herbert Pfarrhofer

Auf Hazee Strache ist Verlass. Kaum hat man sich, Anfang August ist’s, bei den Medien darauf eingestellt, ein klaftertiefes Sommerloch befüllen zu müssen, da schafft es dieser aufstrebende politische Hoffnungsträger, die Öffentlichkeit in eine erbitterte Debatte darüber zu verwickeln, ob er nun Herzenswiener oder Beuteklosterneuburger oder irgendetwas dazwischen ist. Vielen Dank!

Die Debatte ist wichtig, weil Strache nur bei einem intakten Wohnsitz im dritten Hieb die Chance hat, als Wiener Bürgermeister die verkommene rot-grüne Rathauspartie abzumontieren und durch eine moralisch tadellose Strache-Stadtregierung abzulösen. Überfällig wär’s ja.

Villa heißt gar nichts

Man muss Strache glauben, dass ihm Klosterneuburg seit eh und je am Hintern vorbeigeht und es in Wahrheit gar nichts heißt, wenn er sich dort eine Villa gebaut hat. Strache ist in Wien zu Hause, weil er sich in Wien gute Aussichten auf ein gutes Politikergehalt ausrechnet und er stets nach der Devise "Ubi bene, ibi patria" gelebt hat. Präziser formuliert: Ubi bene, ibi Strache.

Eigentlich sollte es für eine Kandidatur ausreichen, wenn Strache drei Fragen beantwortet, die seine unerschütterliche Bindung an Wien beweisen: 1) Wo steht der Stephansdom? 2) In welchem Bezirk ist Ihre Lieblingstrafik? 3) Welcher russische Oligarch kauft uns das Riesenrad und Schönbrunn ab? Wenn er an den Antworten scheitert, kann Strache ja immer noch Bürgermeister von Klosterneuburg werden. (Christoph Winder, 2.8.2020)