Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat der Commerzialbank am 14. Juli den Geschäftsbetrieb untersagt.

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Mattersburg – Kurz vor der Schließung der durch einen Bilanzskandal erschütterten Mattersburger Commerzialbank soll das Regionalmanagement Burgenland (RMB) deponiertes Geld behoben haben. Einem "Kurier"-Bericht (Montagsausgabe) zufolge geht es um 1,2 Millionen Euro. Die Grünen stellten am Sonntagabend in den Raum, dass es einen Tipp aus der Bank gegeben haben könnte und kündigten Anfragen an die Landesregierung an.

Laut dem Medienbericht erfolgte die Geldabhebung am 14. Juli kurz nach 21.30 Uhr. Nur zweieinhalb Stunden später ließ die Finanzmarktaufsicht die Bank sperren, wodurch keinerlei Kontobewegungen mehr möglich waren. Dem "Kurier" zufolge war die Abhebung von etwa 1,2 Millionen Euro der rund 2,5 Mio. Euro, die das RMB, eine Tochtergesellschaft des Landes, bei der Mattersburger Commerzialbank deponiert hatte, in besagter Nacht die "auffälligste Geldüberweisung".

Abgang von Landesrat Illedits

In der RMB engagiert war nach dem Medienbericht der am Samstag zurückgetretene Landesrat Christian Illedits (SPÖ). Die Verbindung bestehe aufgrund der Obmann-Tätigkeit von Illedits bei der LAG Nordburgenland plus, einem Verein aus 69 Gemeinden und deren Partnern, der nach eigenen Worten die Regionalentwicklung im Nordburgenland vorantreibt.

Genau dieser Konnex rief die burgenländischen Grünen am Sonntagabend auf den Plan. "Hatte der nun zurückgetretene Wirtschaftslandesrat davon Kenntnis, dass eine Million Euro aus der Commerzialbank abgehoben wurde?", fragte Landessprecherin Regina Petrik in einer Aussendung. Eine weitere Frage, die sich stelle sei, ob es üblich ist, "dass solche hohen Summen mitten in der Nacht von der RMB abgehoben werden", wurde Petrik zitiert. (APA, 2.8.2020)