Autos in den Markt zu drücken ist seit vielen Jahren die Devise der Autohersteller, um ihre selbstgesteckten Absatz-, Wachstums- und Renditeziele zu erreichen. Doch viele Märkte sind seit langem schon übervoll. Und jetzt mit Kurzarbeit und Jobverlust geht den Leuten auch noch das Geld aus. Nichts leichter, als zuerst einmal auf die Anschaffung eines Neuwagens zu verzichten. Da helfen auch satte Rabatte nichts mehr.

Der Besitz eines Autos geht richtig ins Geld. Aber auch Abo-, Miet- oder Sharing-Autos sind teuer, weil auch die sonst versteckten Kosten schon für kurze Strecken bezahlt werden müssen.
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Doch das ist nicht das einzige Problem. Seit längerem schon versucht die Autoindustrie über Carsharingmodelle unterschiedlichster Art, neue Absatzfelder zu erschließen. Schließlich weiß man, dass gerade in den Ballungsräumen der wohlhabenden Länder immer weniger junge Leute überhaupt Interesse an Autos haben. Dazu kommen noch Start-ups, die in besonders kreativen Finanzierungs- und Mietwagenangeboten ihre Chancen sehen, im Autogeschäft mitzumischen.

Finanzielle Klemme

Was die Newcomer im Geschäft auf den Boden bringen werden, ist noch offen, vielleicht sogar eine ganz hübsche Erweiterung unserer Mobilität. Was die Autohersteller bisher selbst an Angeboten auf die Räder gestellt haben, hat sich aber als nicht sehr erfolgreich erwiesen. Das Erste, was sie in der finanziellen Klemme nun zurückfahren, sind ihre Taxidienste und Mietwagenflotten.

Die Autohersteller wollten sich als Mobilitätsdienstleister zur eigenen Kundschaft machen. Doch Autofahren ist sehr teuer. Ein Privatauto zu kaufen ist von den Kosten her oft eine Form des fröhlichen Selbstbetrugs. Sämtliche Miet-, Sharing- und Abo-Angebote mögen wohl vernünftiger, gescheiter, vielleicht sogar umweltfreundlicher sein, sie haben aber einen Nachteil: Sie sind teuer, weil man die wahren Kosten nicht so leicht verstecken kann. (Rudolf Skarics, 3.8.2020)