V.l.n.r.: Retta, Christina Hendricks und Mae Whitman sind die "Good Girls".

Foto: NBC

Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überallhin. Das gern neckisch-feministisch posierende Bonmot ist wohl schon etwas abgelutscht. Die Geschichte der braven Hausfrau Beth und der Working Moms Annie und Ruth aus Detroit, die uns die Netflix-Serie Good Girls anfangs unterhaltsam, wenn auch mit wenig Tiefgang, erzählte, läuft sich in ihrer dritten Staffel nun leider etwas tot.

Für jene, denen die Serie gänzlich unbekannt ist: Drei Mittelklasse-Mütter werden vom Leben arg gebeutelt, sei es wegen eines schwer kranken Kindes, dessen Medikamente man mit ehrlichen Jobs in den USA nicht bezahlen kann (Ruby) , wegen eines notorisch untreuen Ehemannes (Beth) oder der Tatsache, dass man als Alleinerziehende keinen Fuß auf den sicheren Boden bekommt (Annie).

Unglaublich

In Staffel eins ist die Kooperation der drei harmlosen Freundinnen mit einem eiskalten Gangsterboss noch bedingt nachvollziehbar: Ihr harmloser Schein lässt sie lange nicht als Verdächtige gelten. Dass sie in der dritten Staffel immer noch unentdeckt krumme Dinger drehen können, obwohl ihnen längst das FBI auf den Fersen war, bleibt aber ebenso unglaublich wie die Wiederauferstehung mancher Toten, die totale Wandlung mancher Ehemänner und die Leichtigkeit, mit der sich die Frauen mittlerweile ihres Gewissens entledigen.

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Situationskomik und die drei wunderbaren Hauptdarstellerinnen Christina Hendricks, Retta und Mae Whitman lassen einen zwar die Staffel durchhalten, aber man sollte aufhören, solange es am schönsten ist.

Dabei soll schon Staffel vier geplant. Also kein Ende good, alles good in Sicht. (Colette M. Schmidt, 4.8.2020)