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Foto: REUTERS/Kim Kyung-Hoon

Man könne sich nicht ordentlich unterhalten, man verstehe nichts und spreche so undeutlich: Das sind nur einige Argumente abseits des fehlenden Komforts, die Maskengegner gerne gegen das Stück Stoff über Nase und Mund vorbringen. Für einen besseren Tragekomfort sorgt die neue Innovation des japanischen Start-ups Donut Robotics definitiv nicht, die restlichen Sorgen will man mit der smarten Maske aber zumindest ein Stück weit verbessern.

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Smarte Maske und Smartphone-App sollen die Kommunikation erleichtern.
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Das Unternehmen, das aufgrund der Krise seinen Sprachroboter kurzerhand aufs Wartegleis stellte und all seine Bemühungen in die Erfindung der "C-Mask" steckte, will "in dieser neuen Normalität helfen", das menschliche Miteinander trotz Maske zu verbessern. So verfügt die via Bluetooth mit einem Smartphone verbundene Maske nicht nur über einen Verstärker, um Gesagtes besser hören zu können. In der App kann in Sekundenschnelle auch ein Transkript des Gesagten erstellt werden. Dieses könne auch direkt beim Gegenüber erscheinen, sofern dieser die App ebenfalls installiert hat. Gerade infizierte Personen können so etwa die Fragen einer Ärztin oder des Empfangspersonals beantworten, ohne die Maske abzunehmen.

Acht Sprachen

Unter der smarten Maske ist nämlich ein herkömmlicher Mund-Nasen-Schutz zu tragen, wie das Unternehmen betont. Die Gummimaske habe Löcher, um atmen zu können, und eigne sich deshalb keinesfalls als Schutz vor dem Coronavirus. Richtig zur smarten Maske macht das rund 40 bis 50 Dollar teure Produkt aber die Übersetzungsfunktion. Donut Robotics ist bekannt für seine Fortschritte auf dem Gebiet des Maschinenlernens, insbesondere bei der Echtzeit-Übersetzung.

Reuters

Die App, für die eine monatliche Benutzungsgebühr in noch unbekannter Höhe zu entrichten sein wird, könne die Worte einer Person aktuell in acht Sprachen übersetzen: Japanisch, Chinesisch, Koreanisch, Vietnamesisch, Indonesisch, Englisch, Französisch und Spanisch. Gerade an touristisch frequentierten Orten könne so das Besuchserlebnis verbessert werden, ohne dabei ein Gesundheitsrisiko einzugehen.

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2021 könnte die Maske auch nach Europa kommen.
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Donut Robotics plant, die smarte Maske bereits im Dezember auf den asiatischen Markt zu bringen – vorerst zwischen 5.000 und 10.000 Stück. Europäische und US-Märkte sollen nicht vor April 2021 erschlossen werden. Das 2014 gegründete Unternehmen, das bisher vor allem mit Assistenzrobotern auf Flughäfen Geld umsetzte, war durch die Corona-Krise in arge Finanznöte gekommen. Ein Crowdfunding brachte aber binnen einer halben Stunde 265.000 Dollar ein. Weniger später konnte man über eine halbe Million für den Bau der Maske lukrieren.

In Zukunft sollen auch die Roboter der Firma per Maske steuerbar sein. Und selbstverständlich will das Unternehmen auch noch virtuelle Realität integrieren – wie genau, bleibt vorerst aber unklar. (faso, 5.8.2020)