Das Coronavirus und die Schule, das ist zweifellos eine besonders schwierige Konstellation, weil es um multiple Interessen von Kindern, Eltern und Lehrenden geht. Allerdings gilt: Die Schule ist in erster Linie für die Kinder da. Kinder gehören in die Schule. Sie haben ein Recht auf Bildung. Das muss der Kern der Debatte sein: Wie können wir ihnen den Schulbesuch ermöglichen? In möglichst sicherer Umgebung, natürlich auch im Interesse von Eltern und Lehrern.

Es ist keine unzumutbare Maßnahme, die Schulen auch mit Masken oder Gesichtsschilden "Corona-fit" zu machen.
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Stattdessen verbeißt sich (auch) die Schuldebatte immer wieder in eine Randerscheinung, die im Laufe der Pandemie nachgerade zu einem Popanz stilisiert wurde: die Gesichtsmaske. Dabei ist der Mund-Nasen-Schutz, solange es keinen Impfstoff gegen oder keine Medikamente zur Behandlung von Covid-19 gibt, einer der simpelsten und zugleich effizientesten Präventionshelfer neben Abstandhalten und Händewaschen.

Es ist keine unzumutbare Maßnahme (innerhalb des nötigen Maßnahmenpuzzles), die Schulen auch mit Masken oder Gesichtsschilden "Corona-fit" zu machen. Wie genau, ob überall oder auf dem Sitzplatz nicht, sollen Experten entscheiden. Da werden etwa die (Platz-)Verhältnisse vor Ort eine Rolle spielen. Oberste Maxime muss sein, den Schulbetrieb zu garantieren. Es gilt, endlich die Kosten von vorenthaltener Bildung und den Folgebelastungen für die Familien in die gesellschaftliche Corona-Bilanz einzupreisen. Die Masken werden sich da als vergleichsweise billiges, wirksames Instrument entpuppen. (Lisa Nimmervoll, 4.8.2020)