Aufgrund der Corona-Pandemie zeigt sich bei den Asylanträgen eine Wellenbewegung: Sie gingen während des Lockdowns zurück, steigen nun aber wieder an.

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Die Zahl der Asylansuchen ist im ersten Halbjahr gesunken, was vor allem der Corona-Krise geschuldet ist. Auffällig ist heuer eine Wellenbewegung. Anfang des Jahres stieg die Zahl der Anträge stark, dann gab es beim Aufflammen der Pandemie einen noch deutlicheren Rückgang, und im Juni kam es erstmals seit Corona-Beginn wieder zu einem Plus.

Konkret zeigen die Zahlen des Innenministeriums, über die auch die "Salzburger Nachrichten" berichten, 5.424 Anträge zwischen Anfang Jänner und Ende Juni. Im Vergleichszeitraum 2019 waren es 6.030. Das bedeutet heuer ein Minus von 9,8 Prozent.

3.345 positive Asylbescheide in 2020

Antragsstärkster Monat war der Jänner mit 1.504 Ansuchen, was einem Plus von mehr als 43 Prozent entsprach. Danach gingen die Zahlen sukzessive zurück. Der Tiefstwert war im April während des Shutdowns mit 338 Anträgen erreicht. Das war die geringste Monatszahl an Asylanträgen in diesem Jahrtausend. Im Juni kletterte man wieder über die 1.000er-Grenze mit 1.036 Ansuchen, 25 mehr als im Vorjahresmonat.

Nichts Neues gibt es bei der Herkunft der Asylsuchenden. An der Spitze liegen deutlich Syrer (1.687) und Afghanen (1.085). Vor allem Erstere haben ausgezeichnete Chancen auf Asyl. 1.034 positiven Entscheidungen standen heuer nur 113 negative gegenüber. Immerhin 40 Prozent der Anträge von Afghanen wurden angenommen. Iraner und Somalier mit 68 beziehungsweise 61 Prozent haben von den antragsstarken Nationen noch bessere Aussichten.

Insgesamt wurden heuer 3.345 positive Asylentscheidungen getroffen. 1.018-mal wurde subsidiärer Schutz erteilt, gut 900-mal humanitäre Aufenthaltstitel vergeben. (APA, 5.8.2020)