Die roten und gelben Fahnen an der Neuen Donau wurden gehisst. Wie lange das Badeverbot gilt, ist noch offen.

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Die heftigen Regenfälle vor allem in Westösterreich haben auch zu einem Anstieg der Wasserpegel in Wien geführt. Deshalb hat die Stadt ein Badeverbot für die Neue Donau verhängt, wie die MA 45 (Wiener Gewässer) am Mittwoch per Aussendung informierte. Grund sind die starke Strömung und eine Verschlechterung der Wasserqualität. Betroffen davon ist etwa auch der Copa Beach.

Wie üblich bei Donauhochwasser seien auch diesmal wieder rote und gelbe Fahnen entlang der Neuen Donau gehisst worden, so die MA 45. Das bedeutet, dass Baden, Wassersport und Bootfahren verboten sind. Nach Ende des Hochwassers werden die gelben Fahnen wieder eingeholt. Die roten Fahnen bleiben so lange gehisst, bis das Badeverbot aufgehoben wird. Wann das sein wird, ist derzeit noch offen.

Mittwochfrüh habe der für Wien relevante Pegelstand bei Korneuburg 6,12 Meter betragen und sinke seither leicht. Normalerweise habe die Donau dort einen Wasserstand von 2,5 Metern. Deshalb wurden Wehrfelder geöffnet, damit Wasser in die Neue Donau fließen kann.

Schwimmende Tankstelle gekentert

Auf der Donau in Krems kenterte am Mittwochvormittag eine schwimmende Tankstelle. Die Anlage beinhalte rund 12.000 Liter Treibstoff, beide Tanks seien aber dicht, bestätigtee Amtsleiter Leopold Rohrhofer vom Magistrat der Stadt Krems einen Bericht des ORF Niederösterreich. Aufgrund des hohen Pegelstandes der Donau könne die Plattform vorerst nur gesichert, nicht aber geborgen werden.

Die schwimmende Tankstelle bei Krems kenterte, blieb aber dicht.
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Die Anlage dient Rohrhofer zufolge als Tankstelle für den individuellen Motorbootverkehr. Zum Kentern dürfte sie ein schwerer Gegenstand gebracht haben. Vermutet wurde, dass sich ein größerer Baum verspießt und eines der Seile, an denen die Plattform befestigt ist, ins Wasser gedrückt hat. Die Bergung der schwimmenden Tankstelle sei wohl erst möglich, wenn sich der Pegelstand der Donau um rund eineinhalb Meter gesenkt hat, erklärte Rohrhofer.

In Niederösterreich wurden bereits am Dienstag in den Bezirken Krems, Korneuburg und Bruck a. d. Leitha Hochwasserwarnungen ausgesprochen. Im Bezirk Tulln galt Hochwasseralarm, da in einer Wohnsiedlung in der Klosterneuburger Katastralgemeinde Kritzendorf Maßnahmen gesetzt werden mussten. Die Donau führt aktuell ein- bis fünfjährliches Hochwasser, seitens des Landes wurde aber mit einer baldigen Entspannung der Situation gerechnet.

Entspannte Lage in Oberösterreich

Die Hochwasserlage in Oberösterreich hat sich bis Mittwochvormittag indes entspannt. Bei den Pegelständen wurde eine fallende Tendenz verzeichnet.

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An der Messstelle Schärding war laut dem Hochwasserbericht des Hydrografischen Dienstes der maximale Wasserstand des Inn um 3 Uhr erreicht worden. Die Salzach in Ach im Bezirk Braunau war bereits stark fallend. Da auch sämtliche Zubringer zu den beiden Flüssen eine sinkende Wasserführung aufwiesen, war mit weiterhin fallenden Pegelständen zu rechnen.

Aus Bayern wurden noch steigende Wasserstände der Donau gemeldet. Somit waren für einige Stunden in Oberösterreich noch gleichbleibend hohe oder schwankende Werte zu erwarten. Für die kommenden Tage werden keine weiteren Niederschläge vorausgesagt, die ein Hochwasser auslösen könnten.

Zahlreiche Einsätze im Südburgenland

Am Dienstag erreichte das prognostizierte Unwetter mit Starkregen, Sturm und Hagel auch das Südburgenland und hielt die Feuerwehren auf Trab. Vor allem in den Bezirken Jennersdorf und Güssing gab es laut der Landessicherheitszentrale (LSZ) zahlreiche Einsätze. Im Bezirk Jennersdorf wurde dabei ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Er wurde von Kameraden an Ort und Stelle versorgt.

Häuser wurden abgedeckt und Bäume wie Streichhölzer geknickt. Aufgrund der starken Niederschläge konnte die Kanalisation die Massen an Wasser nicht aufnehmen, etliche Keller und Straßen wurden überflutet. In den Ortschaften Deutsch Kaltenbrunn und Rudersdorf in Jennersdorf fielen etwa in weniger als 40 Minuten an die 70 Liter Regen pro Quadratmeter. Teile von Deutsch Kaltenbrunn und Umgebung waren für mehr als 40 Minuten ohne Strom. Grund dafür waren umgestürzte Bäume, die die Freileitungen beschädigten.

Eine Überschwemmung im Bezirk Jennersdorf am Dienstag.
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Umgeknickte Bäume, die die Straßen blockierten, sowie Keller, die teilweise bis zu eineinhalb Meter hoch überflutet wurden, mussten von den Einsatzkräften in beiden Ortschaften unter widrigsten Umständen bewältigt werden, schilderte die Feuerwehr. Zahlreiche Straßen und Wege seien unpassierbar gewesen.

Die letzten Kräfte rückten kurz nach Mitternacht ein, hieß es von der LSZ. Für manche Helfer geht der Einsatz auch am Mittwoch weiter: Die ersten Feuerwehren sind bereits wieder ausgerückt, um Aufräumarbeiten durchzuführen. Und danach steht auch noch das Reinigen der Gerätschaften an. (APA, 5.8.2020)