Die Live-Action-Verfilmung des Disney-Zeichentrickklassikers "Mulan" erscheint auch auf Disney+ – für einen Preis von 30 Dollar.

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In den USA hat sich der Entertainmentriese Disney dazu entschieden, den Start des langerwarteten Live-Action-Films "Mulan" auf Disney+ zu verlegen. US-Kinos werden aufgrund der Corona-Pandemie ausgelassen. In Ländern, in denen ein Kinostart möglich ist, erscheint der Film gleichzeitig auf Disney+ – dort wird er am 4. September für einen Preis von 30 Dollar zu sehen sein.

Experiment: 30 Dollar für digitale Premiere von "Mulan"

Während der brandneue "Hamilton"-Film für Disney+-Kunden im Abonnement, das monatlich 6,99 Dollar kostet, enthalten war, wolle der Streaminganbieter am 4. September mit "Mulan" etwas Neues testen. Laut Disney handelt es sich um ein "einmaliges" Experiment. Mit dem 30 Dollar teuren digitalen Streamingangebot wolle man das Verhalten der Kundschaft beobachten. In Ländern, in denen die Kinos wieder geöffnet haben, erscheint "Mulan" am 4. September zeitgleich auf Disney+ und auf der großen Leinwand.

Disney+ durchbricht 60-Millionen-Marke

Der Erfolg von Disney+ übersteigt nach eigenen Angaben alle Erwartungen. So zählte das Streamingangebot, das erst im vergangenen November gestartet ist, zuletzt 60,5 Millionen Abonnenten weltweit. Damit erreichte das Unternehmen sein Ziel für die nächsten fünf Jahre bereits nach acht Monaten. Zum Vergleich: Konkurrent Netflix wird aktuell von 193 Millionen Menschen genutzt.

Die Gründe für den Zuwachs liegen in der Premiere des Musicals "Hamilton" im Juni, das eigentlich für Kinos im nächsten Jahr angesetzt war. Aufgrund des Covid-19-Ausbruchs und der Black-Lives-Matter-Proteste verlagerte sich die Veröffentlichung des Films auf Disney+. Laut einem Bericht von "Cnet" zählte der Streamingdienst im Monat der Premiere drei Millionen neue Mitglieder.

4,7 Milliarden Dollar Verlust

Laut Disney-Chef Bob Chapek ist Disney+ ein Streamingdienst, der sowohl herausfordernd als auch erfolgreich ist. Trotz des rasanten Wachstums steht es um die Finanzen nicht blendend, denn der Einstieg in das Streaminggeschäft rentiert sich für Disney noch nicht.

Auch die Corona-Krise hat dem US-Konzern zugesetzt. Seit Anfang April verzeichnete der Unterhaltungsriese Verluste von 4,7 Milliarden Dollar (vier Milliarden Euro). (red, 5.8.2020)