Der Mann hätte eine Klasse ab Herbst als Klassenvorstand übernehmen sollen.

Foto: imago images / Jürgen Ritter

Jener Wiener Lehrer, der in einem Video sensible Daten von Schülern mit angeblichem Migrationshintergrund veröffentlicht hat, erhält keinen neuen Vertrag mehr. Der Mann hätte die Klasse ab Herbst als Klassenvorstand übernehmen sollen. Man habe sich zur "Nicht-Weiterverwendung als Lehrer entschlossen", hieß es am Mittwoch von der Bildungsdirektion Wien gegenüber der APA.

Datenschutzbehörde eingeschaltet

In dem Video las der an einer NMS in Wien-Donaustadt tätige Pädagoge Schüler-Namen vor. Es waren Adressen, Sozialversicherungs- und Notfalltelefonnummern der Kinder sichtbar. Laut einem "Heute"-Bericht von Ende Juli veröffentlichte der Pädagoge das Video auf einer Internetseite. Darin bezeichnete er etwa ein Kind, dessen Name auf keinen Migrationshintergrund schließen lässt, als wahrscheinliches Mobbing-Opfer.

Daraufhin prüfte die Bildungsdirektion dienstrechtliche Konsequenzen für den Pädagogen mit befristetem Dienstvertrag. Nach einer Vorladung des Lehrers sprach sich das zuständige Gremium in der Bildungsdirektion aufgrund des "inakzeptablen Videos" gegen eine Verlängerung des Vertrags aus. Darüber hinaus habe man eine Meldung bei der Datenschutzbehörde gemacht. Diese prüfe nun ebenfalls den Sachverhalt, hieß es aus der Bildungsdirektion. (APA, 5.8.2020)