Wie berichtet, arbeiten zurzeit zahlreiche Unternehmen daran, Überschallflugzeuge zurückzubringen. Nun tritt ein weiterer Player auf den Plan: Virgin Galactic. Die Tochtergesellschaft der Virgin Group des britischen Unternehmers Richard Branson hat angekündigt, gemeinsam mit dem Triebwerkshersteller Rolls-Royce einen Überschallflieger entwickeln zu wollen. Ein entsprechendes "Memorandum of Understanding" sei bereits unterzeichnet, teilte The Spaceship Company, die Flugzeugbaugesellschaft der Holding, mit. Das Passagierflugzeug soll eine Geschwindigkeit von Mach 3, also mindestens 3.775 km/h, erreichen. Klappt das, dann wäre der Jet deutlich schneller als die Concorde, die es auf Mach 2,2 brachte.

Das Design des neuen Überschallflugzeugs von Virgin Galactic.
Foto: Virgin Galactic/The Spaceship Company

90 Minuten für London–New York

Damit wäre allerdings auch weniger Platz an Bord: Nur neun bis 19 Passagiere könnten mit der Maschine mitfliegen. Die Concorde hatte Platz für 128, später für hundert Reisende. Sie haben die Wahl zwischen Business Class und First Class. Die Flughöhe des Deltaflüglers soll allerdings ähnlich sein: 18.300 Meter. Während die Concorde von London nach New York über drei Stunden brauchte, soll die neue Maschine diese Strecke in 90 Minuten schaffen.

Rolls-Royce wird die Motortechnologie entwickeln, schließlich haben die Briten damit Erfahrung, auch die Concorde wurde von ihnen ausgestattet. Virgin Galactic hat in der Zwischenzeit in den USA erfolgreich eine "Mission Concept Review" abgeschlossen, bei dersich Nasa-Mitarbeitende im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu dem Projekt äußerten und die US-Luftfahrtbehörde FAA auch den Rahmen einer zukünftigen Zertifizierung des Flugzeugs absteckte. Darüber hinaus kooperiert Rolls-Royce bereits mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa in Sachen Hochgeschwindigkeitsantrieb. (max, 5.8.2020)