Trompeter Franz Hackl will sein Festival auch schweren Zeiten lebendig halten.

Emanuel Kaser

Corona lässt die Kulturszene grübeln und mit geringerer Auslastung Richtung Herbst arbeiten. Und auch das Tiroler "Outreach"-Festival des Trompeters Franz Hackl in in Schwaz in Tirol muss sich damit befassen. Von 6. bis zum 8. August geht es um die "20/20 Perfect Vision – infinite Plan B". Das Gebotene soll allerdings alles andere sein als nur ein Notplan. Und das geht so: Es gibt annähernd gleich viele Konzerte wie in den Vorjahren.

Und: Mit dabei werden auch als Neuheit die "Schaufenster-Konzerte" sein, also Gigs, die in Hacks Werkstatt oder jener seines Vaters sowie in der Sparkasse in der Schwazer Altstadt stattfinden. Es sind quasi Konzert-Fanfaren, die den jeweiligen Festivaltag ankündigen.

Ungewöhnliches Duo

Am Donnerstag, dem erste Tag, hört man etwa die Formation "Woody Black 4", die "sämtliche musikalischen Stilmittel, welche die zeitgenössische Kompositionspraxis in den letzten Jahrzehnten" eingebracht hat, erforscht. Zudem wird die seltene Kombination aus Tuba und Geige zelebriert: Man erlebt also Andreas Martin Hofmeir und Benjamin Schmid. Am Freitag wiederum spielt unter anderem der versierte Pianist Peter Madsen im klassischen Jazztrio. Und Trompeter Hackl? Ihn hört man u.a. am Samstag bei einer Session, die unter dem Motto "Mozart in Manhattan" auf das Salzburger Genie Bezug nimmt.

Dazu gibt es natürlich auch die bereits laufende Academy (bis 15. August), die zusätzlich öffentliche Konzerte anbieten. Auch gibt es etwa die Outreach DJams im "Café Bar Ulllis" (von 13. bis 15. August). Es tut sich also eine ganze Menge.

Ja, und auch die virtuelle Welt spielt eine Rolle: Interessierte, die der beschränkten Besucherkapazität Tribut zollen oder nicht anreisen, können auf Live-Streams zurückgreifen. Damit wird auch das Festival unterstützt – mit dem Tarif "Pay as you wish". (Ljubisa Tosic,6.8.2020.)