"3"-Chef Jan Trionow bei der virtuellen Pressekonferenz am Donnerstag.

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Seit 2018 schweigt die zuständige Telekombehörde RTR über die Marktanteile der heimischen Mobilfunker. Damit kam die Behörde einigen Mobilfunkern entgegen, die diese Zahlen als Geschäftsgeheimnis ansehen und sich Schlagzeilen über Kundenabwanderungen ersparen wollen. Zwar finden sich in den Geschäftsberichten der Anbieter entsprechende Zahlen, aber diese haben wenig Aussagekraft. So gibt etwa Magenta die Kunden des Diskonters Hot als seine eigenen Kunden aus, da Hot das Netz von Magenta nutzt. So kommt der Mobilfunker zu zusätzlichen Kunden.

Stärker als A1

Am Donnerstag ließ nun "3" bei einer Pressekonferenz mit der Aussage aufhorchen, man habe die meisten Mobilfunk-Privatkunden. Mehr als A1 und auch mehr als Magenta. Als Quelle werden allerdings die Zahlen einer Marketingberatungsfirma angegeben. Demnach hält "3" einen Marktanteil von 30,7 Prozent, gefolgt von A1 mit 25,9 Prozent – ohne den Anteilen der Billigmarken Yesss und Bob. Laut dem Geschäftsbericht der "3"-Mutter CK Hutchison Holdings hatte das Unternehmen Ende Juni insgesamt 3,617 Millionen Kunden. A1 hatte Mitte Juli knapp über fünf Millionen Kunden. Der Mobilfunkmarktführer unterscheidet nicht zwischen Privat- und Geschäftskunden.

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Bemerkenswert bei den Zahlen von "3" ist auch, dass die A1-Billigmarken Yesss und Bob hinter den Diskont-Newcomern Spusu und Hot liegen.

Für "3" laufen die Geschäfte rund. Der Gesamtumsatz lag im ersten Halbjahr 2020 mit 417 Millionen Euro um 1,9 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebitda) beträgt 189 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) wuchs um ein Prozent auf 114 Millionen Euro. (sum, 10.8.2020)