In früheren Jahren haben es uns die Perseiden leichter gemacht.
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Alljährlich Mitte August kreuzt die Erde die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle und den von ihm zurückgelassenen Staub, was den Meteorstrom der Perseiden hervorruft. Heuer ist dessen Timing allerdings ungünstig: Das Maximum fällt in die Nachmittagsstunden und den frühen Abend des kommenden Mittwoch (12. August). Die Konkurrenz durch das Tageslicht wird laut der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) den Blick daher stark trüben. In der Nacht stört dann zusätzlich der Mond.

Zu einem Sternschnuppenregen kommt es, weil die Staubkörner mit ungefähr 60 Kilometern pro Sekunde mit der Erdatmosphäre kollidieren. Dort verdampfen sie in großer Höhe und bringen dabei die Luft hinter sich zum Leuchten. Der Name Perseiden kommt daher, dass es so aussieht, als würden Sterne aus dem Sternbild des Perseus fallen. Der Meteorstrom wurde auch "Tränen des Laurentius" genannt, weil sein Erscheinen mit dem Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt und als Tränen des Himmels über dessen Martyrium gedeutet wurden.

Erst die Sonne, dann der Mond ...

Während des Maximums am 12. August zwischen 15.00 und 18.00 Uhr sind theoretisch 100 bis 110 Sternschnuppen-Erscheinungen pro Stunde zu erwarten. Sie auch auch tatsächlich zu sehen, ist in diesem Jahr in Europa aber laut WAA-Präsident Alexander Pikhard nicht möglich. Eher realistisch seien um die 30 Sichtungen pro Stunde unter maximal dunklen Bedingungen – also ohne störendes Mond- und künstliches Licht in der Umgebung des Beobachtungsplatzes. Theoretisch würde dieser Wert bis ungefähr 5.00 Uhr am 13. August auf 100 Sichtungen ansteigen. Da jedoch ungefähr um Mitternacht der abnehmende Mond aufgeht, wird auch dann die Rate an tatsächlich sichtbaren Ereignissen deutlich reduziert sein.

Keine gemeinsames Sterngucken

Aufgrund der nicht gerade idealen Voraussetzungen, nicht zuletzt aber auch wegen der Corona-Pandemie organisiert die WAA heuer keine Veranstaltung zur gemeinschaftlichen Sternschnuppenbeobachtung auf der Wiener Sophienalpe. In der Vergangenheit haben sich zu dem Ereignis mitunter Tausende Interessenten eingefunden. Pikhard warnt aber ausdrücklich vor der Bildung nächtlicher Menschenmengen: "Zur Beobachtung der Meteore braucht es nur das freie Auge, kein Fernrohr oder Fernglas, also auch keine Sternwarte, und einen dunklen Ort. Suchen Sie diesen höchstens in kleinen Gruppen auf, so dass der erforderliche Abstand eingehalten werden kann." (APA, red, 10. 8. 2020)