Am 14. Juli stellte die Finanzmarktaufsicht den Geschäftsbetrieb der Bank ein.

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Im Konkursverfahren der Commerzialbank Mattersburg tagt am heutigen Montag laut Bericht des Orf Burgenland erstmals der Gläubigerausschuss. Eine Konkursrichterin und der Masseverwalter werden am Landesgericht Eisenstadt gemeinsam mit Gläubigervertretern die derzeit bekannten Daten und Zahlen abstecken und den weiteren Fahrplan festlegen. Allzu viel dürfte bei der Bank nicht mehr zu holen sein. Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ) kündigte indes den von der Opposition geforderten Sonderlandtag für kommenden Donnerstag an.

Als Vertreter der Gläubiger sind bei der Sitzung die drei Kreditschutzverbände dabei – KSV 1870, AKV und Creditreform. Auch der Insolvenzschutzverband für Arbeitnehmer (ISA) ist vertreten. Denn: Auch die Bankmitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Weiters mit dabei ist die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), die Finanzprokuratur als Anwältin der Republik Österreich und die Einlagensicherung.

Ermittlungen wegen Bilanzfälschung und Untreue

Die Einlagensicherung ist der größte Gläubiger, sie entschädigt die Sparer mit bis zu 100.000 Euro Bankguthaben. Bis Freitag waren insgesamt schon 405 Millionen Euro an Kleinsparer ausbezahlt worden. Rund 85 Millionen werden noch bezahlt.

Rechnet man Bankguthaben über 100.000 Euro dazu, kommt man auf über 700 Millionen Euro. So hoch könnte letztlich auch der Gesamtschaden sein, meinte Einlagensicherungsgeschäftsführer Harald Podoschek am Montag im Ö1-"Morgenjournal". "Der Schaden wird sicher mehrere Millionen betragen. Der Insolvenzverwalter ist bei der Aufarbeitung. Aber das, was in den Medien kolportiert wird, das sind schon Beträge, die in etwa stimmen könnten – im schlimmsten Fall", sagt Podoschek.

Am 14. Juli stellte die Finanzmarktaufsicht (FMA) den Geschäftsbetrieb der Bank ein. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt wegen Bilanzfälschung und Untreue. Der Vorstandsdirektor Martin Pucher ist zurückgetreten. (APA, red, 10.8.2020)