Maria Enzersdorf – Die Admira hat nur einen Tag nach der Trennung von Sportdirektor Ernst Baumeister einen Nachfolger gefunden. Franz Wohlfahrt leitet künftig die sportlichen Agenden der Südstädter, er unterschrieb einen Dreijahresvertrag. Das bestätigte der Verein am Dienstag.

Franz Wohlfahrt is back.
Foto: der Plankenauer

Zu seinem Amtsantritt wird Wohlfahrt auf der Vereinshomepage zitiert: "Mein Ziel ist es, die Admira – mit Hilfe aller Beteiligten – so professionell aufzustellen, dass der jährliche Kampf gegen den Abstieg kein Thema mehr sein soll."

Die Südstädter erklärten zudem, sich "strategisch und strukturell" neu aufzustellen. Der bisherige Geschäftsführer Thomas Drabek fungiert nun als Geschäftsführer Wirtschaft und meinte zur Verpflichtung des ehemaligen Austria-Sportdirektors und ÖFB-Teamtorhüters: "Franz ist eine Ikone. Er kennt den heimischen Fußball wie kein Zweiter."

Austria und Burgenland

Mit diesem Schritt und der Verpflichtung des fast 38-jährigen Ex-Teamstürmers Stefan Maierhofer löste die Führungsriege um Felix Magath, der Fußball-Chef von Geldgeber Flyeralarm, zuletzt bei vielen Fans Verwunderung aus. Auch Wohlfahrt wird es vorbehalten sein, so manche Admira-Seele zu besänftigen. Er erinnerte gleich zu Beginn an die gute alte Zeit des neunfachen österreichischen Meisters, als etwa das legendäre Sturm-Trio Rodax-Knaller-Schaub zu Werke war. "Diese Zeit nehme ich mit allen Verbündeten als Vision. Dadurch kann auch das Image der 'grauen Maus' endgültig zur Geschichte werden", sagte Wohlfahrt.

Wohlfahrt war von Jänner 2015 an dreieinhalb Jahre Sportdirektor der Wiener Austria. Von April bis Dezember 2019 war er für den Kader des SV Oberwart in der Burgenlandliga zuständig. Für kurze Zeit – von Jänner bis Juni 2008 – war Wohlfahrt bereits bei der Admira als Tormann-Trainer angestellt.

Wohlfahrt verteidigt FAK-Engagement

Seine Zeit bei der Austria sieht der 59-fache Teamspieler durchaus als Richtwert. "So erfolgreich wie mit der Austria zu arbeiten, sind auch meine ganz persönlichen Ziele mit der Admira." Er zählte die Erfolge, wie die zweimalige Qualifikation an der Europa-League-Gruppenphase, den 2. Platz (2017) oder das Erreichen des ÖFB-Cupfinales (2015) auf. Wohlfahrts Arbeit, die mit einer Austria auf Platz sieben endete, wird in Favoriten retrospektiv nicht überall hoch geschätzt. "Vielleicht ist nicht mehr jedem in Erinnerung, dass wir in diesen dreieinhalb Jahren einen Transferüberschuss in Millionen-Höhe erwirtschaftet haben."

Als Spieler feierte Wohlfahrt mit der Austria sechs Meister- und vier Cuptitel. In seiner vierjährigen Ära beim VfB Stuttgart (1996–2000) wurde er zudem DFB-Pokalsieger. Bei Stuttgart spielte Wohlfahrt in einer Mannschaft mit dem heutigen Admira-Trainer Zvonimir Soldo. (red, APA, 11.8.2020)