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Artefakte aus dem bronzezeitlichen Hort, der 36 Kilometer südlich von Edinburgh entdeckt worden ist.
Foto: AP/Crown Office Communications

Dem Amateur-Schatzsucher Mariusz Stepien ist das gelungen, wovon selbst die ambitioniertesten Archäologen kaum zu träumen wagen: Der Mann hat einen der bedeutendsten bronzezeitlichen Schätze entdeckt, die jemals in Schottland gefunden wurden. Der Hort enthielt neben zahlreichen Schmuckstücken auch eine ganz besondere Kostbarkeit: Ein rund 3.000 Jahre altes Schwert.

Stepien berichtete gegenüber lokalen Medien, er habe vor Aufregung und Glück gezittert, als ihm sein Metalldetektor im vergangenen Juni auf einem Feld in der Nähe des Dorfes Peebles, rund 36 Kilometer südlich von Edinburgh, zu dem Fund verhalf. "Mir war klar, dass ich etwas Vergleichbares noch nie zuvor gesehen habe. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass dies etwas Spektakuläres sein könnte, und dass ich gerade etwas Bedeutendes aus der schottischen Geschichte entdeckt habe", sagte der Sondengänger.

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Der Schatz wurde mit der umgebenden Erde ins National Museums Collection Centre geschafft. Das längliche Objekt unterhalb der Mitte ist das in seiner Scheide steckende Schwert.
Foto: AP/Crown Office Communications

22-tägige Ausgrabungen

Stepien und seine Freunde kontaktierten sofort die Treasure Trove-Abteilung der schottischen Regierung, die für die derartige Funde zuständig ist. Die anschließenden 22-tägigen Ausgrabungen förderten unter anderem ein komplettes Pferdegeschirr mit einzigartigem Schmuck, Schnallen, Ringe, Ornamente, ein Schwert, das sich noch in seiner Scheide befand, sowie Achskappen von einem Streitwagen zu Tage.

Außerdem haben sich auch Reste von Leder und Holz im Boden erhalten. Dies verschafft den Forschern erstmals die Gelegenheit, herauszufinden, wie Pferdegeschirre der Bronzezeit tatsächlich ausgesehen haben. Die bemerkenswerten Stücke wurden, teilweise noch von Erde umhüllt, ins National Museums Collection Centre in Granton, Edinburgh, gebracht, wo sie weiter untersucht werden.

3D-Darstellung der Fundsituation

Fund von nationaler Bedeutung

Emily Freeman, Leiterin der schottischen Treasure-Trove-Abteilung, erklärte, es handle sich hier um einen Fund von nationaler Bedeutung. Immerhin sei dies erst der zweite bronzezeitliche Hort, der jemals in Schottland ausgegraben wurde. "Das war eine fantastische Gelegenheit für uns, nicht nur Bronzeartefakte, sondern auch organisches Material zu bergen", sagte sie. "Die Untersuchung der Artefakte und ihre Bewertung wird uns noch einige Zeit beschäftigen. Vielleicht erfahren wir dann, warum dieser Schatz einst dort deponiert worden war." (tberg, 11.08.2020)