Geht es nach Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, soll das Fahrverbot noch vor dem 11. Oktober starten.

Foto: APA / Hans Punz

Geht es nach Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne), können beispielsweise die Schülerinnen und Schüler des noblen Schottengymnasiums ab Herbst nicht mehr von den Eltern bis zur Unterrichtsstätte chauffiert werden. Denn der private Transport der Sprösslinge fällt nicht unter die 16 Ausnahmebestimmungen für die Fahrverbote innerhalb des Rings, die Hebein am Dienstag Medien übermittelt hat.

Im Großen und Ganzen sollen nur mehr Anrainer mit Parkpickerl, Garagenplatzbesitzer, Hotelgäste, Taxis, Lenker mit Behindertenausweis sowie Einsatz- und Lieferfahrzeuge motorisiert in den ersten Wiener Gemeindebezirk einfahren dürfen. Wer zu seinem Anwalt oder in die Bank will, soll dagegen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder zu Fuß anreisen.

Bürgermeister Ludwig könnte bremsen

Die Zahl der Pkw-Fahrten in die City werde sich laut Hebein dadurch in einem ersten Schritt um rund 25 Prozent verringern. Die Auswirkungen in den umliegenden Bezirken sollen zugleich gering sein, betonte die Vizebürgermeisterin, wobei sie auf entsprechende Gutachten verwies. Geht es nach ihr, soll das Vorhaben noch vor dem 11. Oktober, dem Tag der Gemeinderatswahl, starten.

Verhindern können das allerdings noch Beamte – und Bürgermeister Michael Ludwig von der SPÖ. Die Beamten, da die Rechtsabteilung des Rathauses den Verordnungsentwurf ebenfalls erst am Dienstag bekommen hat und ihn noch prüfen muss. Ludwig will sich für seinen Sanctus Zeit lassen und noch weitere Gespräche führen. Er selbst habe das "sehr umfassende Papier" am Montag um 20.13 Uhr erhalten, sagte er der APA. Nun müsse man schauen, ob der Entwurf überhaupt "eine tragfähige Mehrheit" habe. Es gehe dabei auch um die Wirtschaftstreibenden.

FPÖ-Klubobmann Dominik Nepp ist klar gegen den Vorschlag – und führte Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen wollen, als Gegenargument an. (moe, 12.8.2020)