Tiktok ist besonders bei Jugendlichen populär.

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Wie es mit Tiktok in den USA weitergeht steht noch in den Sternen – geht es nach dem Willen der US-Regierung, soll die App verboten oder von einem US-Unternehmen übernommen werden. In einem Bericht schreibt das "Wall Street Journal" nun, dass das Unternehmen bis zum Ende des vergangenen Jahres eine bekannte Sicherheitslücke nutzte, um die bei Android eingerichteten Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und Nutzer anhand der MAC-Adresse ihres Geräts zu tracken.

Gerät identifizierbar

Die MAC-Adresse wird genutzt, um ein Gerät innerhalb eines Netzwerks zu identifizieren. Im Regelfall ändert sie sich nicht – dementsprechend konnte die App verschiedene Installationen und Accounts auf demselben Gerät identifizieren und so herausfinden, welche Inhalte über mehrere Profile genutzt und verbreitet werden. Normalerweise vergibt Google eine anonyme Werbe-ID, die auch zurückgesetzt werden kann.

Manche Dienste versuchen trotzdem, Nutzer darüber hinaus zu tracken, um beispielsweise zielgerichtetere Werbung auszuspielen. Dieses Tracking habe Tiktok allerdings im November 2019 abgedreht, das Unternehmen erklärt, dass es in seiner aktuellen Version keine MAC-Adressen sammle.

WSJ: Keine ungewöhnliche Menge an Daten

Die Zeitung untersuchte mehrere Versionen der Android-App von den Jahren 2018 bis 2020. Insgesamt kommt die Analyse zu dem Schluss, dass Tiktok für eine mobile App keine ungewöhnliche Menge an Daten sammle. Der chinesische Eigentümer Bytedance will die US-Regierung aufgrund des Dekrets klagen, das dem Unternehmen ab 15. September verbietet, seine Dienste in den Vereinigten Staaten anzubieten. (red, 12.8.2020)