Vorher, nachher: die Zerstörungskraft der Explosion in Beirut.

Foto: AFP

Die Bilder, die uns jüngst aus Beirut erreichten, sind unglaublich. Rund 300.000 Menschen wurden durch die heftige Explosion im Hafen auf einen Schlag obdachlos, im Umkreis von einem Kilometer ist kein Gebäude mehr intakt, sogar 20 Kilometer entfernt sind Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Schwer beschädigt sind neben tausenden Wohngebäuden auch Krankenhäuser und Elektrizitätswerke, und natürlich auch zahlreiche Baudenkmäler. Etwa jener Palast im venezianischen und osmanischen Stil aus dem Jahr 1912, den der Kunstsammler Nicholas Sursock später in ein Museum verwandelte. Erst 2015 war es nach achtjähriger Renovierung wieder eröffnet worden. Die Gebäudestruktur sei zwar intakt, alles andere aber völlig zerstört, berichtete die Nachrichtenagentur AFP.

Die Zeit drängt

Die internationale Hilfe lief bereits an. Manche Hilfsorganisationen schickten Nothilfeteams, die Schutt wegräumen und Wohnungen wieder bewohnbar machen. Caritas, Care, Diakonie, Hilfswerk, Malteser, Rotes Kreuz, Samariterbund und Volkshilfe bitten um Spenden, auch im Rahmen einer neuen "Nachbar in Not"-Hilfsaktion. Der Wiederaufbau müsse rasch vonstattengehen, denn den nächsten Winter werden viele Häuser sonst nicht mehr überstehen, sagte Kulturminister Abbas Mortada der Nachrichtenagentur. Die Zeit drängt also. (Martin Putschögl, 14.8.2020)