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Bob Woodward, zweifacher Pulitzer-Preisträger.

Foto: Evan Agostini/Invision/AP

Das New Yorker Verlagshaus Simon & Schuster bringt demnächst ein neues Trump-Buch des investigativen Journalisten Bob Woodward heraus. Für das Buch mit dem Titel "Rage" zitiert Woodward aus 25 privaten, noch nie veröffentlichten Briefen, die zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas autoritärem Führer Kim Jon-un ausgetauscht wurden.

In den Briefen beschreibt Kim die Verbindung zwischen den beiden Führern als "wie aus einem 'Fantasy-Film" heraus, enthüllte der Verlag auf der Amazon-Seite des Buches. Das Buch ist eine Fortsetzung von "Fear" aus dem Jahr 2018 und erscheint am 15. September.

Trump und Kim haben einander bisher dreimal getroffen, erstmals beim Gipfel in Singapur im Juni 2018. Die Treffen waren immer groß inszeniert, blieben aber ohne politische Folgen. Die Verhandlungen über Nordkoreas Atomwaffenprogramm kommen seit dem gescheiterten Gipfel im Februar 2019 in Vietnam gar nicht mehr voran. Trump wird vorgeworfen, die Treffen nur als diplomatische Shows inszeniert zu haben, um sie innenpolitisch als Erfolge zu verkaufen.

Verliebter Trump

Trotzdem rühmt sich Trump häufig damit, sich als einziger US-Präsident konstruktiv in der Nordkorea-Krise betätigt zu haben. Oft erzählte er auf Veranstaltungen von den "sehr schönen" und "ausgezeichneten" Briefen, die er von Kim erhalten habe. Die beiden seien "verliebt", witzelte er. Laut CNN ist in "Rage" unter anderem auch Trumps unverblümte Meinung über ehemalige Präsidenten zu lesen und warum er glaubt, dass er im November die Wahl gewinnen wird.

Trumps Team versuchte bereits das erste Buch von Woodward zu verhindern. Auch die Ankündigung der Veröffentlichung von "Rage" kommt bei Trump nicht gut an. Ein "Witz" sei dieses Buch und "ein Betrug". Es kommt natürlich zur Unzeit. Am 3. November will Donald Trump wiedergewählt werden.

Woodward, Reporter der "Washington Post" und zweifacher Pulitzer-Preisträger, hat sich in den 70er-Jahren mit seiner Berichterstattung über den Watergate-Skandal einen Namen gemacht. (red, 13.8.2020)