Die Partei von Zoran Zaev hat sich bei der Parlamentswahl 46 Mandate gesichert.

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Nordmazedoniens Präsident Stevo Pendarovski hat am Donnerstag den Chef des Sozialdemokratischen Bundes (SDSM), Zoran Zaev, erneut mit der Regierungsbildung beauftragt. Der 45-jährige Finanzexperte, der seit Mai 2017 Ministerpräsident ist, führt Sondierungs- bzw. Koalitionsgespräche mit mehreren Parteien.

Bei der Parlamentswahl am 15. Juli hatte sich der SDSM 46 Mandate im 120 Sitze umfassenden Parlament gesichert, gefolgt von der nationalkonservativen VMRO-DPMNE von Hristijan Mickoski mit 44. Zaev ist laut Gesetz nun verpflichtet, dem Parlament seine Regierung in spätestens 20 Tagen vorzustellen.

Wahl trotz Corona-Krise

Die Rolle des Königsmachers kommt wohl der albanischen Demokratischen Integrationsunion (DUI) von Ali Ahmeti mit 15 Mandaten zu. Auch wenn die Gespräche zwischen Zaev und Ahmeti bereits laufen, ist eine Koalition noch nicht besiegelt. Der Grund könnte laut Medienberichten sein, dass die DUI bei der Wahl zum ersten Mal mit einem eigenen Kandidaten für das Ministerpräsidentenamt – dem 59-jährigen Juristen Naser Ziberi – aufgetreten war. Die DUI war seit 2012 an jeder Regierung beteiligt. Gespräche über eine Koalition hatte die führende Partei der albanischen Volksgruppe in der Vorwoche auch mit der VMRO-DPMNE, ihrem früheren Regierungspartner, geführt.

Im Parlament vertreten sind weiters die "Alternative für die Albaner" von Zijadin Sela mit zwölf Mandaten, die Linke von Dimitar Apasiev mit zwei Sitzen und die Demokratische Partei der Albaner (DPA) von Menduh Thaçi mit einem Sitz. Die Parlamentswahl wurde inmitten der Corona-Krise abgehalten. Seit dem Epidemieausbruch im März wurden 12.217 Krankheitsfälle registriert, 530 Personen sind mit oder an dem Virus gestorben. Derzeit gibt es 3.200 aktive Fälle. (APA, 13.8.2020)