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Heinz-Christian Strache hat Ärger wegen seiner Kandidaten für die Wien-Wahl.

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Zwei Kandidaten des Teams HC Strache für die Wien-Wahl sind in den vergangenen Tagen auffällig geworden – zumindest einer hat nun reagiert und seine Kandidatur zurückgezogen: Peter Knezevic. In einem privaten Video hatte er Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) derb beschimpft und die Existenz des Coronavirus infrage gestellt. Der Generalsekretär der Strache-Partei, Christian Höbart, teilte am Freitagnachmittag mit, Knezevic werde doch nicht für das Team HC antreten. Der Bezirksvertretungskandidat ziehe sich "aufgrund der andauernden Hexenjagd gegen seine Person" zurück, so Höbart.

Ebenfalls aufgefallen war mit antisemitischen Äußerungen die Strache-Mitstreiterin Christina Kohl. "Soros muss weg, Antifa muss weg, Rothschild muss weg, Rockefeller muss weg, Illuminati müssen weg", hatte Kohl bei einer Demonstration in Wien gerufen. Für Höbart ist das "nichts Abwegiges", wie er am Freitag sagte. Kohl ist für ihn keine Antisemitin, stattdessen betonte der Generalsekretär mehrmals, dass Kohl eine "junge Frau" sei. Das eigentliche Opfer ist aber nicht Kohl. Für Höbart steht nämlich fest: "Das Ziel ist, Heinz-Christian Strache nicht mehr auf die Beine kommen zu lassen und ihn zu vernichten."

Kohl behält sich rechtliche Schritte vor

Kohl selbst trug während einer Pressekonferenz am Freitag ein halb einstudiertes, halb abgelesenes Statement vor. Auch sie nannte ihre Äußerungen "Kritik", die erlaubt sein müsse. Sie habe mit der "absolut Wirren Haltung von Antisemitismus" nichts am Hut. Sie behielt sich rechtliche Schritte gegen jene vor, die sie "auch nur in die Nähe" einer solchen Haltung bringen wollen.

Nachdem ein Video aufgetaucht war, in dem die antisemitischen Äußerungen Kohls zu sehen waren, hatte ihr Arbeitgeber AUA sie entlassen. Für Kohl ist die Entlassung ein Beweis, dass ihre "Kritik" berechtigt war. Sie werde deshalb ihre Meinung weiter kundtun und "diese vollkommen ungerechtfertigte Entlassung auch anfechten".

Kohl stand für Rückfragen der anwesenden Journalisten nicht zur Verfügung. Warum das so sei? "Weil wir eine Stellungnahme von ihr vorbereitet haben", sagte Höbart. Um dann noch einmal die Jugend seiner Kandidatin zu betonen: "Sie ist 24, auch wenn sie das jetzt ausgezeichnet gemacht hat." (red, 14.8.2020)