Wien – Via ORF-"Sommergespräch" versuchte FPÖ-Chef Norbert Hofer am Montag, jetzt schon Gerüchte zur nächsten Bundespräsidentenwahl anzuheizen: Gegen Amtsinhaber Alexander Van der Bellen würde er nicht nochmals antreten, erklärte Hofer da großzügig – wohl aber gegen den grünen Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Parallel dazu kritisierte der FPÖ-Chef gleich mehrmals eine Corona-Verordnung des aktuellen Umfragekaisers Anschober, die gar 27 Fehler auf drei Seiten aufgewiesen habe.

Minister Anschober will Amtsinhaber VdB noch lange als Bundespräsidenten haben – und der wird zu seiner allfälligen Wiederkandidatur "rechtzeitig" Bescheid geben.
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Doch weder das Staatsoberhaupt noch der grüne Minister lassen sich damit aus der Reserve locken. Aus der Hofburg heißt es dazu auf Anfrage augenzwinkernd, Van der Bellen werde seine Entscheidung über eine Wiederkandidatur "rechtzeitig bekanntgeben".

Anschobers Sorgen

Anschober, erklärter "Lieblingsgegner" von Hofer für die nächste Präsidentschaftswahl, lässt dem Freiheitlichen ausrichten: "Wenn Norbert Hofer glaubt, nur mit Spekulationen über eine aktuell nicht anstehende Bundespräsidentenwahl nach Monaten wieder in das politische Gespräch zu kommen, dann ist das seine Entscheidung." Nachsatz: "Ich habe wirklich andere Sorgen." Anschober wünsche sich, dass Van der Bellen nach seiner ersten Amtszeit noch einmal kandidiere. Mehr sei dazu nicht zu sagen. (Nina Weißensteiner, Katharina Mittelstaedt, 18.8.2020)