Foto: SCreenshot

Veronika und Sebastian Bohrn Mena wollen sich nicht einschüchtern lassen. Nachdem das Ehepaar am Wochenende erneut mit Morddrohungen und Einschüchterungsversuchen im Netz konfrontiert wurde, ermittelt nun Polizei und Verfassungsschutz. Unter anderem wurde die Fotomontage eines angeblichen Berichts über die Ermordung von Bohrn Mena verschickt und mit einem "Unfall" gedroht. Als Reaktion darauf zogen die beiden die Vorstellung der Pläne für eine gemeinnützige Stiftung nun vor.

Gemeinwohl-Stiftung

Österreich soll seine erste Gemeinwohl-Stiftung erhalten, wie Arbeitsmarktexpertin Veronika Bohrn Mena und ihr Mann, der Ökonom und Publizist Sebastian Bohrn Mena, in einer Aussendung ankündigten. Unterstützt werden sie dabei von 14 Personen, darunter etwa die feministische Ökonomin Katharina Mader, Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, Klima-Aktivistin Lena Schilling, Richter Oliver Scheiber und Josef Weidenholzer, ehemaliger Präsident der Volkshilfe Österreich und Europaabgeordneter.

Die Drohungen wurden öffentlich gemacht.

Ihr gemeinsames Ziel ist der "Aufbau finanzieller Kapazitäten und Strukturen zur nachhaltigen Förderung einer grundlegenden ökologischen, solidarischen Transformation und zur Selbstermächtigung unserer Gesellschaft", wie die Beiden in einer Aussendung betonen. Konkret will die Stiftung Geld sammeln und damit Menschen und Projekte fördern. Mittelfristig wollen die Initiatoren auch "ein starkes Gegengewicht zu jenen aufbauen, die Geld und Macht einsetzen, um ihre Interessen auf Kosten der Allgemeinheit durchzusetzen." Es sei "hoch an der Zeit das Gemeinwohl zu fördern und das Gemeinwesen zu stärken, gerade angesichts noch nie dagewesener sozialer und ökologischer Krisen" so Veronika und Sebastian Bohrn Mena.

COMÚN

So soll die Prekarisierung des Arbeitsmarktes genauso von der Stiftung thematisiert werden wie der Raubbau an der Natur, die Klimakrise oder die Ungleichverteilung von Vermögen. Die Gemeinwohlstiftung, die den Beinamen "COMÚN" tragen soll, aus dem Spanischen für "Gemeinsam", ist als BürgerInnen-Stiftung konzipiert. Daher soll die Entscheidung über die Vergabe von Förderungen vom Stiftungsbeirat getroffen werden, die Mittelverteilung öffentlich einsichtig sein. Das für den Betrieb und die Förderung von Projekten benötigte Geld, soll via Crowdfunding gesammelt werden. Damit soll die größtmögliche wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit gewährleistet werden. Zu diesem Zweck wird ein "Förderkreis" ins Leben gerufen, mit dessen Hilfe bis Ende des Jahres das Stiftungskapital in Höhe von 50.000 Euro gesammelt werden soll. (red, 18.8. 2020)