Tragikomödie über Amerikas Pioniere: Kelly Reichardts "First Cow" wird auf der Viennale laufen, der Regisseurin ist auch eine Publikation gewidmet.

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Eine Spur psychedelisch gibt sich die Viennale im Ausnahmejahr 2020, zumindest was das Festivalsujet anbelangt: Fliegenpilze purzeln da durch die Luft und sollen auf Verwandlung und Wiederverwertung, auf Pforten zu anderen Wahrnehmungen verweisen. Halluzinogene muss man keine einnehmen, das besorgen die Filme schon selbst.

Im Rahmen der traditionellen Sommer-Pressekonferenz präsentierte Eva Sangiorgi erste Programmschwerpunkte wie die mit dem Filmmuseum und Sixpack Film organisierte Retrospektive Recycled Cinema, die sich dem weiten Schaffen von Found-Footage-Künstlern widmet und dabei auch einzelne Monographien (von Bruce Connor bis Peter Tscherkassky) bereithält.

Verkürzt, dafür mit mehr Kinos

Die Viennale findet – kürzer als sonst – von 22. Oktober bis 1. November statt, ausschließlich im Kino wohlgemerkt:_Um den Zuschauern für Corona-Zeiten optimale Bedingungen zu gewähren, kommen fünf neue Spielorte hinzu. Spezialprogramme sind zwei großen Unangepassten des europäischen Kinos gewidmet, posthum Christoph Schlingensief und seinem filmischen Werk sowie Želimir Žilnik, der von seinen Anfängen in der "Schwarzen Welle" des jugoslawischen Kinos bis heute hochpolitisch geblieben ist.

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Zu den filmischen Highlights zählen neue u.a. Filme von Kelly Reichardt, Frederick Wiseman, Matt Dillon, Eliza Hittman oder dem Österreich Hupert Sauper. Den diesjährigen Trailer des Festivals hat die Italienerin Alice Rohrwacher (Lazzaro felice) gestaltet. (kam, 20.8.2020)