Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch erteilte den Befehl zur Waffenruhe.

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Tripolis – Nach jahrelangen Kämpfen haben die gegnerischen Seiten in Libyen eine Waffenruhe und baldige Wahlen angekündigt. Das teilten die Einheitsregierung in Tripolis im Westen des Landes und das rivalisierende Parlament im Osten Libyens in getrennten Erklärungen am Freitag mit. Die UNO begrüßte die "Übereinkunft" zwischen beiden Seiten.

Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch "erteilte allen Streitkräften die Anweisung, das Feuer und alle Kampfeinsätze in allen libyschen Gebieten sofort einzustellen", hieß es in einer am Freitag verbreiteten Erklärung.

Das Land steckt seit Jahren in einem Bürgerkrieg. Der abtrünnige libyschen General Chalifa Haftar kämpft dabei gegen die Einheitsregierung. Unterstützt wird er von Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Ägypten. Die Einheitsregierung wiederum wird von der Türkei und Katar unterstützt. Am vergangenen Montag haben Russland und die Türkei von den Konfliktparteien mehr Anstrengungen für ein Ende der Kämpfe gefordert. Sie müssten "reale Schritte" in Richtung eines nachhaltigen Waffenstillstands gehen, hatte der Kreml nach einem Telefonat von Präsident Wladimir Putin mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan mitgeteilt. (APA, red, 21.8.2020)