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Die Umfrage zeigt: während vermehrt Menschen nach Wohnungen suchen werden, wollen lediglich zehn Prozent eine Immobilie verkaufen oder vermieten.

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Die Corona-Pandemie hat unsere Vorstellung, wie wir in Zukunft wohnen wollen, nachhaltig verändert. Das ist logisch, nun aber auch mit Zahlen belegt. Laut einer repräsentativen Umfrage vom Österreichischen Gallup Institut im Auftrag von Raiffeisen Immobilien aus dem April diesen Jahres will ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher innerhalb der nächsten ein oder zwei Jahre umsiedeln. Und das obwohl rund 80 Prozent der Befragten angaben, zufrieden oder sehr zufrieden mit der aktuellen Wohnungssituation zu sein.

Einige der Suchenden werden dann wahrscheinlich auf einen Makler zurückgreifen. Denn die Umfrage zeigt: während vermehrt Menschen nach Wohnungen suchen werden, wollen lediglich zehn Prozent eine Immobilie verkaufen oder vermieten. Während die Nachfrage also steigt, bleibt das Angebot gleich. Das liegt auch am stabilen Markt, wie Nikolaus Lallitsch, Geschäftsführer der Raiffeisen Immobilien Steiermark, sagte: "Wer nicht muss, verkauft keine Immobilie".

An Maklerinnen und Makler haben die zukünftigen Kunden genaue Anforderungen. Genauer gesagt sind besonders eine korrekte Vorgehensweise und hohe Fachkenntnisse erwünscht. Immobiliensuchende wollen darüber hinaus vor allem Transparenz. Das bedeutet, mehr Besichtigungen, schnellere Beantwortungen von Anfragen und eine geeignete Vorauswahl geeigneter Objekte. Des Weiteren seien Hilfe bei der Erstellung von Kauf- und Mietverträgen, sowie faire Hinweise auf Vor- und Nachteile der Immobilie wünschenswert. Auf Seiten der Immobilienabgeberinnen und -abgeber steht hingegen die Rechtssicherheit im Vordergrund, über die Maklerin und Makler aufklären soll.

Bestellerprinzip wirft Schatten voraus

Währenddessen liegt allgemeine Unsicherheit über der Branche. Das geplante – aus Maklerinnen- und Makler-Sicht drohende – Bestellerprinzip könnte eine komplette Umwälzung des Marktes bedeuten. "Durch den Wegfall der Mieter-Provision stünden vor allem kleine Maklerunternehmen vor der Wahl zwischen Servicequalität und Wirtschaftlichkeit", hieß es in einer Aussendung vorab noch. Auf der Pressekonferenz war auf die Frage nach einer Marktbereinigung aber dann auch leise zu hören, dass man darauf hoffe: "Das ein oder andere Büro wird den Beruf wechseln müssen."

Bei Raiffeisen Immobilien sprach man davon, ebenfalls auf das Bestellerprinzip reagieren zu müssen. So würden, besonders während der Vor-Selektion durch die Wohnungssuchenden, einige Besichtigungen durch virtuelle Rundgänge ersetzt werden. Davon erhoffe man sich, rund die Hälfte der bisher durchgeführten Besichtigungen als physische Termine einzusparen und somit wirtschaftlich zu bleiben. (28.8.2020)