"Blown Away" lehrt auch einiges über die Glasbläserei.

Screenshot: Netflix

Es gibt sie noch, die von der breiten Masse unentdeckten Schätze auf Netflix. Blown Away ist einer davon. Gut möglich, dass sich der Glasbläserei-Wettbewerb bereits in die Algorithmus-Vorschläge verirrt hat – zumindest bei Leuten, denen das Competition-Schema gefällt: Meistens zehn Talente, die in vorgegebener Zeit (Stress!) Aufgaben zu erfüllen haben. Jede Folge muss sich einer oder eine vom Traum verabschieden, die hübsch produzierte Show zu gewinnen und so zum besten Koch, Designer, Gärtner oder eben Glasbläser gekürt zu werden.

Doch eine Glasbläser-Show klickt man mangels Vorstellungsvermögen vielleicht nicht beim ersten Mal an. Doch schon nach der ersten Folge ist klar: Diese anspruchsvolle Mischung aus Kunst und Handwerk wird bis zur letzten Folge für Faszination sorgen. Gerade weil es den meisten Menschen so fremd ist.

Trailer zu "Blown Away".
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Blown Away liefert nicht nur – wie alle seine Genre-Schwestern – eine Gruppe an Charakteren, die zueinander in Konkurrenz stehen, was dem Publikum ermöglicht, mit einem Liebling mitzufiebern. Die Show lehrt auch einiges über die Glasbläserei. Etwa, wie das fertig geformte Glas sicher von der Eisenstange abgebrochen wird. Oder wozu riesige Kork-Schlapferl im Bläserei-Prozess verwendet werden.

Vor allem ist Blown Away aber tolles Drama. Denn die Künstler und Künstlerinnen zaubern Fantastisches. Und kaum etwas birgt so viel Spannung wie eine in mehreren Stunden schweißtreibender Arbeit geformte, wunderschöne und fragile Skulptur, die jederzeit auf den Boden fallen und in tausend Teile zerspringen kann. Spoiler Alarm: Es passiert. (Sebastian Fellner, 26.8.2020)