Lebron James macht auf den strukturellen Rassismus aufmerksam.

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Orlando – Nach den Schüssen auf einen Afroamerikaner bei einem Polizeieinsatz im US-Bundesstaat Wisconsin hat Basketball-Superstar LeBron James erneut heftige Kritik an den Zuständen in den USA geübt. "Ich weiß, die Leute können es langsam nicht mehr hören, wenn ich es sage, aber wir haben als Schwarze Angst in Amerika", betonte James am Montag in Orlando, wo die NBA gerade ihre Saison zu Ende spielt.

"Schwarze Männer, schwarze Frauen, schwarze Kinder, wir haben große Angst", versicherte der 35-jährige Topspieler der Los Angeles Lakers.

Nach übereinstimmenden Berichten von US-Medien hatten zwei Polizisten am Sonntag ihre Waffen auf einen Afroamerikaner gerichtet und mindestens sieben Schüsse auf ihn abgegeben, als er in sein Auto gestiegen war. Im Internet gibt es dazu auch Video-Aufnahmen. Nach offiziellen Angaben befindet sich der Mann in kritischem Zustand. Die daran beteiligten Beamten sind inzwischen beurlaubt worden.

James: "Sehen es immer wieder"

Doch James reicht das nicht. "Wenn ihr hier sitzt und mir erzählt, dass es keinen anderen Weg gegeben hätte, den Mann zu überwältigen, als zu schießen, dann sitzt ihr hier und belügt nicht nur mich, sondern jeden Afroamerikaner, jede schwarze Person in dieser Gesellschaft", sagte James zu Journalisten. "Weil wir es immer und immer wieder sehen."

Das Thema Rassismus spielt bei der Saisonfortsetzung der NBA eine große Rolle. Das Motto "Black Lives Matter" ist eine zentrale Botschaft von Spielern und Verantwortlichen. (sid, 25.8.2020)