Die griechischen Behörden haben bereits einige Fotos vom Militärmanöver im östlichen Mittelmeer veröffentlicht.

Foto: AFP

Gleichzeitig üben vor Kreta die Seestreitkräfte der USA und Griechenlands.

Foto: EPA/Greek National Defense Ministry

Paris – Inmitten der Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei starten die Streitkräfte Griechenlands, Frankreichs, Italiens und Zyperns ein großangelegtes Manöver im östlichen Mittelmeer. Die gemeinsame Übung soll bis Freitag dauern. Neben drei griechischen F-16-Flugzeugen nehmen auch drei französische Jets des Typs Rafale teil.

Die Nato-Partner Griechenland und die Türkei streiten über Gasvorkommen in von beiden Ländern, aber auch von Zypern beanspruchten Seegebieten im östlichen Mittelmeer.

Am Montag übte der Zerstörer USS Churchill mit der griechischen Marine U-Boot-Abwehr, am Mittwoch nahm das Schiff an einem Manöver der türkischen Seestreitkräfte teil.

Die Türkei führte nach eigenen Angaben am Mittwoch gemeinsam mit den USA Manöver im östlichen Mittelmeer durch. An den Übungen hätten die türkischen Kriegsschiffe TCG Barbaros und TCG Burgazada sowie der US-Zerstörer USS Winston S. Churchill teilgenommen, teilte das türkische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

Umstrittene Erdgassuche

Der Streit zwischen Athen und Ankara hatte sich an türkischen Erdgaserkundungen vor griechischen Inseln im östlichen Mittelmeer entzündet. Das türkische Forschungsschiff Oruc Reis sucht derzeit begleitet von Kriegsschiffen nach möglichen Gasvorkommen südlich der türkischen Küste. Eigentlich sollte der Einsatz am Sonntag auslaufen, die Türkei hat ihn aber dann bis zum 27. August verlängert.

Deutschland versucht seit Wochen, in dem Streit zu vermitteln. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel telefonierte mehrfach mit Erdoğan und Mitsotakis. Die Fortsetzung der gegenseitigen Provokationen konnte sie aber nicht verhindern. Zuletzt schloss Griechenland ein Abkommen mit Ägypten über Seegebietsgrenzen – was dazu führte, dass die Türkei auf den eigentlich schon geplanten Abzug ihres Forschungsschiffes verzichtete.

"Die Türkei ist entschlossen, alles Notwendige zu tun, um ihre Rechte im Schwarzen Meer, in der Ägäis und im Mittelmeerraum durchzusetzen", sagte Präsident Tayyip Erdoğan am Mittwoch. Die Türkei sei grundsätzlich zu Gesprächen mit Griechenland bereit – aber nicht, wenn die andere Seite Vorbedingungen oder Maximalforderungen stelle, hatte am Dienstag Außenminister Mevlüt Cavusoglu festgestellt. (red, APA, Reuters, 26.8.2020)