Ganz so idyllisch war der Urlaub im Garten nicht, daher ein Symbolbild.

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Drei Dinge zählen bei der Immobiliensuche: Lage, Lage, Lage. Meinen Nichten, drei und sechs Jahre alt, ist das egal. Sie bevorzugen mobilere Unterkünfte. Nein, an dieser Stelle soll es nicht um Tiny Houses gehen – zumindest nicht dieses Mal. Aber unlängst fanden wir im Keller ein altes Zelt und beschlossen, Urlaub zu Hause zu machen. Also, nicht nur in Österreich, so wie sich das die Regierung wünscht, sondern im Garten daheim.

Schnell wurde klar: Die Lage ist auch für ein Vier-Frauen-Zelt entscheidend. Einerseits soll man damit nahe genug beim Haus bleiben, um bei Starkregen oder Attacken durch Gelsen/Nacktschnecken/Spinnen schnell in Sicherheit zu gelangen. Andererseits braucht es Abstand, um Camping-Feeling aufkommen zu lassen und die Nachbarn nicht zu hören. Dann bekamen wir auch noch strenge Auflagen vonseiten der – äh – Bauaufsicht, die sich beim Kaffeetrinken auf der Terrasse um ihren sattgrünen Rasen sorgte, der vom aggressiv auf uns zusteuernden Rasenmäherroboter getrimmt wurde.

Pfusch auf der Baustelle

Die Bauarbeiten begannen also mit Verzögerung. Während die ersten Bewohnerinnen schon mit ihren Habseligkeiten – hauptsächlich Büchern – bereitstanden, wurde auf der Baustelle noch gepfuscht. Das windschiefe Resultat würde Sachverständige in die Verzweiflung treiben. Beim Einzug kritisierten Emma und Rosa noch, dass das Zelt kein Fenster hatte. Bald war das egal, denn es wurde dunkel, und wir hatten keine Taschenlampe. Dafür lernten wir das Insektengitter zu schätzen.

Ohne Namen nennen zu wollen: Nicht jede Camperin verbrachte ihre Nacht am Ende im Zelt. Aber das können wir ja noch üben. Während unserer Nacht im Freien haben wir schon beschlossen, dass wir unser Zelt beim nächsten Camping-Urlaub in echter Top-Lage aufstellen: im Wohnzimmer. (Franziska Zoidl, 28.8.2020)