Birgit Hebein, Vizebürgermeisterin von Wien und grüne Spitzenkandidatin bei der Wahl im Oktober.

Foto: apa/fohringer

Wien – Seit fast zehn Jahren sind die Grünen der Juniorpartner der SPÖ in Wien. Daran soll sich nichts ändern, sagte die grüne Spitzenkandidatin für die Wahl am 11. Oktober, Birgit Hebein. Die Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin, die vor eineinhalb Jahren Maria Vassilakou an der Parteispitze ablöste, sagte Donnerstagabend in der "ZiB 2", sie sei "gegen Experimente".

Das "ZiB 2"-Interview mit der grünen Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein.
ORF

Sie orte keinen Wunsch nach Veränderung in der Bevölkerung, sagte Hebein und schloss aus, sich mit Stimmen von ÖVP und Neos zur Bürgermeisterin küren zu lassen: "Entweder es wird wieder Rot-Grün, oder wir gehen in Opposition."

Pop-up-Radwege als ein Mittel gegen die Klimakrise

Einmal mehr verteidigte Hebein Pop-up-Radwege, die in diesem Sommer wie Schwammerln aus dem Boden geschossen sind und vor allem bei Autofahrern Ablehnung hervorgerufen haben. Auch das zuletzt nicht nur wegen der Kosten von 150.000 Euro in die Kritik geratene Pop-up-Schwimmbad am Gürtel verteidigte Hebein unter Hinweis darauf, dass zwei Drittel der Stadt verparkt seien und es darum gehe, der Bevölkerung öffentlichen Raum zurückzugeben. Um die Klimakrise in den Griff zu bekommen, müsse man viele Maßnahmen setzen, Tempo 30 innerhalb des Gürtels sei nur eine davon.

Angesprochen auf die steigenden Infektionszahlen in Wien sagte Hebein, die Stadt sei gut gegen Corona gerüstet, und betonte die Wichtigkeit einer guten Zusammenarbeit mit dem Bund, insbesondere mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober, ebenfalls ein Grüner. Was bei welcher Corona-Ampelfarbe zu geschehen habe, das sollten Experten entscheiden und nicht Politiker, sagte Hebein. (stro, 27.8.2020)