Bruschetta mit gefüllten und überbackenen Zucchiniblüten sind eines meiner sommerlichen Lieblingsrezepte. Einfach zubereitet, außergewöhnlich im Geschmack und ein absoluter Hingucker auf jedem Tisch. 

Italien blüht auf

Wenn Sie im Sommer schon mal im südlichen Italien unterwegs waren, haben Sie sie bestimmt probiert: knackig frische, frittierte Zucchini- und Kürbisblüten. Direkt aus der friggitoria sind sie ein beliebtes Streetfood und der perfekte Hungerstiller für zwischendurch. Sie ergänzen die sommerliche Vielfalt der italienischen Küche nicht bloß mit ihrem Geschmack, sondern auch mit wichtigen Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium, Kalium oder Eisen.

Foto: Alessandra Dorigato

Blütenreiche Küche

Die italienische Küche ist reich an Gerichten, deren Grundzutat eine essbare Blüte ist. Man denke etwa an Stängelkohl oder Artischocken. Kürbis- und Zucchiniblüten lieben wir besonders, vielleicht weil sie eine relativ kurze Saison haben und nur ganz frisch schmecken. Kürbisblüten haben eine intensivere Farbe und einen markanteren Duft. Sie werden gern für Risotto und Pasta gedünstet oder für herzhafte Kuchen verwendet. Die Zucchiniblüten werden oft frittiert oder ebenfalls im Ofen gebacken. 

Aufgepasst beim Ernten

Haben Sie selbst einen Gemüsegarten mit Zucchinipflanzen, sollten Sie zwischen männlichen Blüten (dünner Stiel) und weiblichen unterscheiden, die an der Spitze der Frucht sitzen.  Ernten Sie alle weiblichen Blüten, wird es später keine Zucchini geben. Das gleiche passiert, wenn Sie keine männlichen Blüten für das Bestäuben übrig lassen. Gesammelt werden nur geschlossene Blüten. Das hilft beim Füllen und der weiteren Zubereitung. Greifen Sie die Blüten immer vorsichtig an.

Foto: Alessandra Dorigato

Jüdisch-römisches Originalrezept

Nach ihrer Vertreibung aus Spanien (1492) fanden viele Juden in Rom eine neue Heimat und bald beeinflussten sie die lokale Kochtradition. So wird etwa das in Italien beliebte Frittieren auf die jüdisch-spanischen Immigranten zurückgeführt – auch das Rezept der römischen Zucchini- und Kürbisblüten. Sie werden mit Mozzarella und Sardellen gefüllt, dann in Mineralwasser und Mehl paniert und in Öl herausgebacken. Eine ähnliche Rezeptur findet man in Kampanien und Kalabrien. Die Fülle der Blüten variiert allerdings von Dorf zu Dorf. 

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten (für 3 Personen)

  • 6 Scheiben hausgemachtes Brot
  • 6 kleine Zucchini (lang und dick wie ein Zeigefinger)
  • 6 geschlossene Zucchini- oder Kürbisblüten

Für die Fülle

  • 100 g Ricotta
  • 75 g Ziegenfrischkäse
  • 50 g Parmesan
  • 1 Ei
  • 1 TL Pesto
  • Salz und Pfeffer

Zum Überbacken

  • 2 Handvoll Parmesan, gerieben
  • 2 Handvoll Semmelbrösel
  • natives Olivenöl extra
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Backofen auf 200 Grad vorheizen. Für die Fülle alle Zutaten cremig rühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Fülle in einen Spritzbeutel geben.

Die geschlossenen Blüten vorsichtig waschen, um sie nicht zu beschädigen. Wenn sie aus dem eigenen Garten sind, eventuell nur feucht abwischen. Mit der Spitze eines Messers die Basis der Blüte ausschneiden und den Stempel entfernen. Durch die entstandene kleine Öffnung wird die Blüte gefüllt.

Die Blüten nun nebeneinander in eine eingeölte Auflaufform legen. Mit reichlich Parmesan und Semmelbröseln bestreuen. Salzen und pfeffern. Die Blüten im vorgeheizten Ofen circa 15 Minuten lang goldbraun backen.

Währenddessen die Zucchini dünn schneiden und ohne Öl in einer beschichteten Pfanne braten. Sie sollen wie leicht gegrillt aussehen. Fünf Minuten bevor die Blüten fertig sind, das Brot in einer Pfanne anrösten. 

Die Brotscheiben mit Olivenöl bepinseln und mit den Zucchini belegen. Nach Wunsch salzen und pfeffern. Am Schluss die überbackenen Blüten auf Brot und Zucchini legen und sofort warm servieren.

Buon appetito!

Foto: Alessandra Dorigato

Mamas Apfelkuchen sieht verführerisch aus und schmeckt wunderbar. Er ist fluffig leicht und dann auch noch so einfach! Wer kann dieser herrlichen Versuchung widerstehen? (Alessandra Dorigato, 8.9.2020)

Weitere Rezepte von Alessandra Dorigato