Manprit Sarkaria (links) erzielte das fünfte Tor.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Sichere Rapidler.

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Wien/Altach – Das Comeback von Peter Stöger auf der Trainerbank der Wiener Austria ist geglückt. Der Fußball-Bundesligist setzte sich Sonntagmittag in der ersten Runde des ÖFB-Cups zu Hause gegen den niederösterreichischen Landesligisten SC Retz souverän mit 5:0 (1:0) durch. Europacup-Starter TSV Hartberg landete beim Drittligisten Dornbirner SV in Vorarlberg einen 7:0-Kantersieg. Später zog dann auch Rapid locker in die nächste Runde ein.

Für Stöger war es das erste Pflichtspiel, seit er neben dem Posten des General Manager Sport auch jenen des Cheftrainers übernommen hat. Sein Team tat sich gegen den Viertligisten nur in der ersten Hälfte schwer. Die Tore erzielten Maximilian Sax (44.), der ins ÖFB-Nationalteam nachnominierte Christoph Monschein (48.), die eingewechselten Benedikt Pichler (76.) und Bright Edomwonyi (88.) sowie Manprit Sarkaria (90.).

ÖFB-Stürmer Monschein trifft

Stöger, Austrias Meistermacher von 2013, verhalf dem 19-jährigen Niels Hahn im zentralen Mittelfeld zu seiner Pflichtspiel-Premiere in der Startformation, in der nach fünf Jahren in Deutschland und England auch Rückkehrer Markus Suttner stand. Die Wiener hatten zwar deutlich mehr Spielanteile, fanden vor der Pause aber kaum zwingende Chancen vor.

Die beste Gelegenheit ließ Sebastian Wimmer aus (39.), ehe Sax der erlösende erste Treffer gelang. Zu den beiden nächsten Toren leistete Sarkaria die Vorarbeit. Ein Schupfer des 23-Jährigen landete kurz nach der Pause bei Monschein. Der Stürmer, der in den anstehenden Länderspielen gegen Norwegen und Rumänien sein Debüt im ÖFB-Team geben könnte, behauptete sich im Laufduell und schoss ein.

Einmaliger Brustsponsor

Bei einem weiteren Schuss von Monschein zeigte Retz-Keeper Sebastian Bacher eine starke Parade (70.). Bei einem Stanglpass von Sarkaria, den Pichler aus kurzer Distanz verwertete, war er machtlos. Im Finish legte Pichler erst uneigennützig für Edomwonyi auf, dann versenkte auch noch Sarkaria einen Freistoß im rechten unteren Eck.

Die Austria durfte auf eine Torschuss-Bilanz von 10:0 verweisen. Wirklich "Sharp", wie es der Brustsponsor für diese eine Partie suggerierte, präsentierte man sich aber erst in der Schlussviertelstunde. Der Rekordsieger schaffte es letztlich aber ungefährdet in die zweite Cup-Runde. Dort war in der Vorsaison gegen den Ligarivalen WSG Tirol das Aus gekommen.

Stöger steigt auf die Bremse

Peter Stöger wollte den Kantersieg seines Teams nicht überbewerten. "Trotzdem ist es für uns als Trainer nach drei Wochen echt okay zu sehen, dass einiges aufgenommen wird", erklärte der ins Traineramt zurückgekehrte Austria-Sportchef im ORF. "Man hat zumindest gesehen, wo wir unser Spiel hinentwickeln wollen."

Nämlich in Richtung Ballbesitz und Spielkontrolle. Die Arbeit gegen den Ball sei zwar eine "wichtige Komponente", erklärte Stöger. "Aber als Austria bist du in den meisten Fällen gefordert, selbst Aktionen zu setzen und das Spiel zu dominieren. Mehr als die Hälfte der Spiele in der Meisterschaft wird so angelegt sein, und da brauchen wir Lösungen. Die haben wir heute zumindest phasenweise gesehen."

Seinen Kreativspielern will der 54-Jährige möglichst viele Freiheiten geben. Mit der Art und Weise, wie die Vorgaben beim Pflichtsieg gegen Retz umgesetzt wurden, war er durchaus zufrieden. Der "Tiefgang" habe in einigen Phasen allerdings gefehlt. Stöger: "Wir haben einen langen Weg vor uns, das ist auch klar." Die Wiener, in der Vorsaison nur Siebenter (Erster der Qualifikationsgruppe), starten am 11. September mit einem Gastspiel beim LASK in die neue Bundesliga-Saison.

Hartberg marschiert

Hartberg war im Vorjahr bereits in der ersten Runde im Elfmeterschießen an der Wiener Viktoria gescheitert. Diesmal ließ das Team von Markus Schopp zum Auftakt nichts anbrennen. Felix Luckeneder traf in Altach im Doppelpack (43., 64.). Dazu waren Dario Tadic (14.), Lukas Ried (36.), Manfred Gollner (55.), Jürgen Heil (73.) und Stefan Rakowitz (84.) erfolgreich.

Tadic vergab für Hartberg zudem noch einem Elfmeter (22.), Rajko Rep traf die Latte (38.). Die Dornbirner hatten sich zuvor bereits selbst geschwächt. Sercan Altuntas sah die Gelb-Rote Karte (28.).

Rapid ganz sicher

Ein wenig später zig dann Rapid in die nächste Runde ein. Die Hütteldorfer fertigten den Salzburger Regionalligisten TSV St. Johann im Pongau im Allianz Stadion mit 5:0 (2:0) ab. Herausragender Akteur vor etwas mehr als 1.000 Zuschauern war der griechische Stürmer Taxiarchis Fountas, dem beim nationalen Saisonauftakt ein Triplepack gelang.

Der zuletzt immer wieder mit einem Transfer in Verbindung gebrachte 24-Jährige legte schon in der 12. Minute den Grundstein für den Sieg und traf unmittelbar nach der Pause auch zum 3:0 (48.) und 4:0 (50.). Ebenfalls in die Schützenliste trug sich Ercan Kara (22.) ein. Der 24-jährige Angreifer hatte schon zuletzt beim mit einem 1:0-Sieg bei Lok Zagreb fixierten Aufstieg in die 3. Runde der Champions-League-Qualifikation getroffen. Für den Schlusspunkt sorgte Yusuf Demir (89.).

Blamiert

Der GAK ist als dritter Zweitligist nach Vorjahresfinalist Austria Lustenau und Dornbirn schon ausgeschieden. Die Steirer unterlagen trotz klarem Chancenplus am Sonntag in der Merkur Arena dem Regionalliga-Salzburg-Vertreter SV Seekirchen mit 0:1. Goldtorschütze vor 800 Zuschauern war David Ogunlade in der 29. Minute nach einem Abwehrfehler der Hausherren.

Ex-Bundesliga-Kicker Peter Tschernegg erlebte damit ein misslungenes Debüt im GAK-Dress. "Wir müssen uns selbst an der Nase nehmen, so kann man sich nicht präsentieren", sagte der 28-jährige Mittelfeldspieler. Die Gäste genossen den Triumph in vollen Zügen. "Ein sehr schöner Tag für uns", betonte Seekirchen-Coach Alexander Schriebl. Der 41-Jährige hat in seiner aktiven Zeit 86 Mal für Salzburg in der Bundesliga gespielt. (APA, red, , 30.8.2020)