Eine technische Panne bei dem US-Unternehmen Centurylink hat am Sonntag zu mehrstündigen Ausfällen von Internetdiensten in den Vereinigten Staaten und Europa geführt. Betroffen waren nach Angaben des Unternehmens sowie Medienberichten unter anderem Streamingdienste und Plattformen für Videospiele. Zu Störungen kam es etwa beim Streamingdienst Hulu, bei sozialen Medien wie Twitter und Reddit und im Netzwerk von PlayStation sowie bei XBox Live.

Sieben Stunden

Aufgrund des technischen Charakters des Ausfalls, der sowohl die Firewall- als auch das BGP-Routing umfasst, breitete sich der Fehler vom Centurylink-Netzwerk aus und wirkte sich auch auf andere Internetbetreiber aus, was zu Verbindungsproblemen für viele weitere Unternehmen führte.

Wie "Zdnet" berichtet, brauchte der Internetprovider sieben Stunden, um das Problem wieder zu beheben. Dafür musste Centurylink drastische Maßnahmen ergreifen und allen anderen Tier-1-Internetanbietern mitteilen, dass sie jeglichen Datenverkehr aus dem Centurylink-Netzwerk ignorieren sollen. Um den Fehler zu beheben musste Centurylink alle Geräte zurücksetzen. Dieser Vorgang dauerte fast sieben Stunden.

Laut des Online-Sicherheitsdienstes Cloudflare, der ebenfalls vom Ausfall betroffen war, führte Centurylinks Panne zu einem Rückgang des globalen Internetverkehrs von bis zu 3,5 Prozent. Damit handelt es sich um einen der größten Internetausfälle, der bisher verzeichnet wurde.

Ausfall in Frankreich

Auch Online-Übertragungen im französischen Fußballprogramm Téléfoot waren zeitweise unterbrochen, wie die Sportzeitung "L'Équipe" berichtete. Im Laufe des Tages teilte Centurylink dann mit, dass alle Dienste wieder hergestellt seien, und entschuldigte sich für die Panne. Angaben zu den Ursachen der Störungen machte das Telekommunikationsunternehmen allerdings nicht.

Centurylink hat seinen Sitz in Monroe im US-Bundesstaat Louisiana. Unklar blieb zunächst, ob die Panne möglicherweise mit dem Hurrikan "Laura" zu tun hatte, der in der Nacht zum Donnerstag in Louisiana eingetroffen war und schwere Sachschäden sowie massive Stromausfälle verursacht hatte. (APA, red, 31.08.2020)