"Zudem kann man sich nach außen hin als umweltbewusster Mensch darstellen, weil Plug-in meist auch noch groß am Auto draufsteht".

Foto: Lexux

Der Grundgedanke ist ja recht gut nachvollziehbar: Man stattet ein Hochvolt-Vollhybridauto mit einer großen Batterie aus, damit es auch eine gewisse Strecke rein elektrisch zurücklegen kann. Der verbrauchte Strom wird dann an der Steckdose nachgeladen. Die Autohersteller sagen gerne dazu "das Beste aus zwei Welten". Allerdings ist der Aufwand dafür auch enorm, denn im Grunde fährt man dann mit zwei Antriebssystemen gleichzeitig umher.

Entsprechend hoch sind auch das Gewicht und der Energieeinsatz bei der Herstellung. Um lange Reichweiten zu erzielen, statten manche Hersteller ihre Premium-SUVs mit so großen Batterien aus, dass diese sogar an die 100 km weit elektrisch fahren können. Das kann aber kaum mehr Sinn der Sache sein, denn die Fahrzeuge erfordern einen extrem hohen Energie- und Ressourceneinsatz allein schon bei der Herstellung, der dann in keiner Weise beim Fahren mehr eingespart werden kann.

Im Sinne der Erfindung

Plug-in-Hybrid ist nicht grundsätzlich falsch, aber eine missbräuchliche Verwendung ist sehr leicht möglich, etwa, wenn so ein Auto überhaupt nie an der Steckdose geladen wird, weil es dem Fahrer zu lästig erscheint, das Kabel anzustecken. Es kann nämlich sehr verlockend sein, zum Plug-in zu greifen, weil man sich dabei in der Regel die Normverbrauchsabgabe erspart. Das ist bei einem teuren Auto mitunter ein fünfstelliger Euro-Betrag. Zudem kann man sich nach außen hin als umweltbewusster Mensch darstellen, weil Plug-in meist auch noch groß am Auto draufsteht.

Es gibt aber auch Plug-in-Benutzer, die ihr Fahrzeug im Sinne der Erfindung bewegen und die meiste Zeit rein elektrisch unterwegs sind, weil sie viele Kurzstrecken fahren. (Rudolf Skarics, 11.9.2020)