Für Brillenträgerinnen und -träger gibt es Abhilfe: Sprays gegen Beschlag.

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Ein Visier, das sicherheitsgeprüft ist und als Mund-Nasen-Schutz zugelassen ist, die Zero Facemask aus Österreich.

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Doppelter Stoff und zudem virostatisch: Masken von Winguard aus der Schweiz.

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  • Die richtige Maske für jeden Anlass

Es dauert immer eine Weile, bis sich neue Notwendigkeiten etabliert haben. Wenn ich das Haus verlasse, dachte ich bis vor diesem Jahr im Dreiergestirn: Handy, Schlüssel, Geld. Nun ist also auch die Maske dazugekommen.

Mittlerweile hat es der Mund-Nasen-Schutz in so ziemlich alle meine Taschen geschafft. Zu Beginn waren es in erster Linie die hellgrünen Einwegmasken. Mittlerweile habe ich erkannt, dass diese nicht meine bevorzugten Modelle sind. Das Gesicht ist ein hochenervierter Bereich, hat also viele Nervenenden, die Zellulose fühlt sich bei mir zumindest nicht besonders gut an.

Je länger ich nun schon den Mund-Nasen-Schutz verwende, umso differenzierter kann ich entscheiden, welche Maske für welchen Zweck geeignet ist. Die grünen OP-Masken aus diesem seltsam wattigen Stoff verwende ich im Notfall. Mehr als ein Einkauf im Supermarkt oder eine Taxifahrt geht sich nicht aus. Dann beginnt mir die Haut im Gesicht zu kribbeln, und ein intensives Gefühl von "Ich will sie mir runterreißen" setzt ein.

Wenn ich im Zug fahre, also lange Zeit ruhig sitze, verwende ich ein Stoffmodell der Marke Winguard, weil es aus einem Stoff gemacht ist, der Viren angeblich stoppt. Es besteht aus zwei Lagen Stoff und eignet sich unheimlich gut für draußen. Seit es kalt ist, behalte ich es beim Fahrradfahren gerne auf. Dass der Stoff virostatisch ist, also Viren stoppt, gibt Sicherheit. Ich habe diese Maske auch schon recht oft gewaschen. Kalt, so wie in der Anleitung vorgeben.

Anstrengung und Ruhe

Die traurige Nachricht: Je besser eine Maske schützt, umso dichter ist sie auch. Längere Zeit eine FFP2-Maske zu tragen ist anstrengend. Ärzte und Ärztinnen, die das machen müssen, klagen nicht selten, dass sie zu wenig Luft bekommen, aber die meisten haben sich auch daran gewöhnt. Ich nutze diese Modelle an Orten mit hoher Virusinfektionsgefahr, im Zug oder in der U-Bahn zum Beispiel. Rein optisch sehen diese Masken wie abgeschnittene Rüssel von Babyelefanten aus. Aber ästhetisch ist sowieso alles egal in dieser Corona-Krise.

Apropos Ästhetik: Die selbstgenähten Modelle sind lustig, ich mag die, die man sich quasi an die Ohren schnallt, lieber als die, die man sich hinten zubindet. Wenn ich die Brille trage, ist mir der Nasenbügel sehr wichtig, weil der nämlich verhindert, dass die ausgeatmete Luft meine Gläser beschlägt. Das ist ganz besonders lästig – aber sehr leicht zu vermeiden. Bei einer meiner Masken ist es mir aber leider schon passiert, dass der Draht, der nach oben abdichtet, drinnen im Stoff rostig geworden ist. Qualität beim Innenleben scheint wichtig zu sein. Die angenehmsten Masken sind ganz persönlich jene aus Seide. Man spürt sie kaum auf dem Gesicht.

Wenn ich Science-Fiction will, dann setze ich die Zero Facemask auf. Es ist ein transparentes Visier, das den Mund nicht verschwinden lässt. Im Grunde also eine Art Visier, allerdings sicherheitsgeprüft und vom Gesundheitsministerium als Mund-Nasen-Schutz zertifiziert. Der österreichische Designer Christoph Tsetinis wollte das Lächeln nicht aus der Welt verschwinden lassen. Auch für die Selbstawareness ist die Zero Facemask interessant. Und das aus zwei Gründen: Zum einen sieht man, wie viel man beim ganz normalen Reden spuckt. Zum anderen lernt man seine eigene Stimme kennen. Noch eine Erfahrung mehr in dieser Corona-Krise. (Karin Pollack)

  • Abhilfe für Brillenträgerinnen

Im Winter ist Mund-Nasen-Schutz tragen noch anstrengender als sonst, vor allem für Menschen mit Brille. Selbst mit eingebautem Drahtbügel über der Nase beschlägt es die Gläser. Dazu kommt die Handhabung bei Kälte: Haube runter, Maske auf, Brille putzen und wieder rauf, heißt es beim Reingehen; Maske runter, Haube auf, steht an beim Rausgehen. Schon zweimal ist mir in der Hektik dieser Prozedur die Haube abhandengekommen.

Doch es gibt Abhilfe oder zumindest ein kleines Fläschchen, das die Sache etwas erleichtert. Anti-Beschlag-Sprays – gibt es etwa bei Pearle – sollen, wie der Name schon sagt, den Nebel auf den Gläsern gar nicht erst entstehen lassen. Einmal auf beiden Seiten eingesprüht und mit einem Taschentuch (bloß keine Mikrofasertücher verwenden!) verrieben, hält der Schutz zumindest ein paar Stunden.

Der Praxistest zeigt: Es funktioniert. Wenn auch nicht komplett, so sieht man doch wesentlich besser durch die Gläser als ohne den Spray. Zumindest das Gegenüber ist grob erkennbar, und die Nebelflecken im Sichtbereich sind wesentlich kleiner als sonst. (Bernadette Redl, 3.1.2021)