Der Schnelltest soll ohne Laborinfrastruktur mit einem Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt werden können.

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Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • In den letzten 24 Stunden haben sich 327 Menschen in Österreich neu mit dem Coronavirus infiziert.
  • Die USA bereiten die Verteilung eines möglichen Impfstoffs ab 1. November vor.
  • Italiens ehemaliger Premierminister Silvio Berlusconi wurde positiv getestet.
  • Deutschland erklärt die Kanaren zum Risikogebiet
  • Tests für 222 Kontakte nach Infektion in Grazer Club.
  • Die Regierung traf sich am Mittwochvormittag zum ersten regulären Ministerrat nach der Sommerpause. Erwartet wurden neue Regeln, die Regierungsspitze sprach nach dem Ministerrat aber nur Empfehlungen aus: Den STANDARD-Livebericht finden Sie hier.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Roche will noch im laufenden Monat einen Corona-Antigen-Schnelltest auf den Markt bringen. Das Testergebnis soll in 15 Minuten feststehen.
  • China erlaubt wieder Direktflüge nach Peking, unter anderem aus Wien.
  • In Moria ist eine erste Corona-Infektion aufgetreten. Im griechischen Flüchtlingslager leben 13.000 Menschen unter schwierigsten Bedingungen.
  • Brasilien verzeichnet fast vier Millionen registrierte Ansteckungen. Durch Corona-Maßnahmen verzeichnet die brasilianische Wirtschaft einen Rekordeinbruch.
  • Die Corona-Pandemie hat Australien erstmals seit 1991 in eine Rezession gestürzt. Das Bruttoinlandsprodukt brach im Zeitraum von April bis Juni um 7,0 Prozent ein.

327 Neuinfektionen in Österreich

Für Mittwoch haben Innen- und Gesundheitsministerium 327 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet, davon 140 in Wien. Die Zahl der positiven Testergebnisse ist damit auf 27.969 gewachsen. Österreichweit sind bisher 734 infizierte Personen verstorben und 23.820 wieder genesen. Mehr zu den aktuellen Zahlen lesen Sie hier.

USA bereiten Impfstoffverteilung vor

Die US-Regierung hat die Bundesstaaten aufgefordert, für die Verteilung eines möglichen Corona-Impfstoffes ab dem 1. November bereit zu sein. Der Chef der Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield, appellierte in einem am Mittwoch bekannt gewordenen Brief an die Gouverneure, die Fertigstellung von Verteilzentren bis zu diesem Datum sicherzustellen.

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Covid-19-Impfstoff (Symbolbild).
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Zum 1. November müssten die Zentren "vollständig einsatzfähig" sein, heißt es in dem Schreiben von Ende August. Dazu müssten womöglich Vorgaben für Geschäfts- und Baugenehmigungen für das Unternehmen McKesson, das einen künftigen Impfstoff im Land verteilen soll, gelockert werden.

Kanaren sind für Deutsche Risikogebiet

Deutschland stuft das beliebte Urlaubsland Spanien nun komplett als Corona-Risikogebiet ein. Wegen der gestiegenen Zahl von Neuinfektionen auf den Kanarischen Inseln stuften die zuständigen Ministerien für Inneres und Gesundheit sowie das Auswärtige Amt auch die Region im Atlantik als Risikogebiet ein.

Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte am Mittwoch eine aktualisierte Liste der betroffenen Länder und Regionen. Es wurde erwartet, dass das Außenministerium in Berlin auf dieser Grundlage eine Reisewarnung ausspricht.

Das Außenministerium in Wien warnt vor Reisen auf die Balearen sowie nach Festland-Spanien. Die Kanaren sind allerdings bisher von den Maßnahmen ausgenommen.

Berlusconi positiv getestet

Der viermalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies berichtete seine liberal-konservative Partei Forza Italia am Mittwochabend. Der 83-Jährige sei symptomfrei und befinde sich in Heimisolation, wo er weiter arbeite, hieß es.

. Laut Berlusconis Partei Forza Italia werde sich der Großunternehmer weiterhin für die Kandidaten seiner Gruppierung bei den Regional- und Teilkommunalwahlen einsetzen und für Interviews zur Verfügung stehen. Die Wahlen finden am 20. und 21. September statt.

Tests für 222 Kontakte

Ein Besuch einer infizierten Person in einem Grazer Club hat Auswirkungen: "Exakt 222 Gäste müssen getestet werden", sagte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ). Es sei kompliziert bei solchen Situationen: "Es müssen nicht alle Gäste mit der infizierten Person Kontakt gehabt haben, manche könnten auch schon gegangen sein, bevor diese Person eingetroffen ist", sagte der Sprecher. Getestet werden müsse trotzdem.

Die Frage sei auch, wie schnell die Labors beim Auswerten seien. "Die Kapazitäten sind überlastet, das kann bis zu acht Tage dauern", gab der Sprecher zu bedenken. Diesbezüglich hatte Krotzer bereits Anfang Juli in einem offenen Brief an die Bundesregierung auf die Problematik hingewiesen.

Vom Büro Krotzers wie auch vom Gesundheitsamt wurden solche Clubveranstaltungen als problematisch bezeichnet. Man verzeichne leider einen Anstieg an Covid-Infektionen durch solche Veranstaltungen", sagte Eva Winter, die Leiterin des Grazer Gesundheitsamts. "Manche glauben, hier ein legistisches Schlupfloch gefunden zu haben, dennoch ist es illegal", sagte Krotzers Sprecher in Anspielung auf die Deklaration von Zusammenkünften in Lokalen oder Clublokalen als geschlossene Veranstaltungen.

Roche bringt im September Schnelltest auf den Markt

Der Schweizer Pharmakonzern Roche wird noch im laufenden Monat einen Corona-Antigen-Schnelltest auf den Markt bringen. Bei diesem stehe das Testergebnis in der Regel innerhalb von 15 Minuten fest, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Der Test kann der Mitteilung zufolge ohne Laborinfrastruktur mit einem Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt werden und habe eine hohe Zuverlässigkeit. Bei der Markteinführung sollen laut Roche monatlich 40 Millionen Schnelltests zur Verfügung stehen. Diese Kapazität werde sich bis Ende dieses Jahres mehr als verdoppeln.

Der Test soll laut den Angaben Ende September zunächst in Europa (Länder mit CE-Kennzeichnung) lanciert werden. Es sei aber geplant, auch in den USA bei der zuständigen Behörde FDA eine schnelle Zulassung (Emergency Use Authorization) zu beantragen.

China erlaubt wieder ausländische Direktflüge nach Peking

China erlaubt ab dem 3. September wieder ausländische Direktflüge nach Peking. Zunächst acht Länder dürfen die Hauptstadt anfliegen, wie die Luftfahrtaufsicht mitteilt. Dazu gehören Österreich, Schweden, Griechenland, Dänemark, Kanada, Thailand, Kambodscha und Pakistan. Im März hatten die Behörden wegen der Corona-Pandemie alle internationalen Flüge nach Peking auf andere Flughäfen umgeleitet.

Die Hauptstadt hatte damals ihre Maßnahmen zur Bekämpfung importierter Infektionen verstärkt. Sollten mehr als drei Passagiere bei der Ankunft positiv auf das Corona-Virus getestet werden, will die zivile Luftfahrtbehörde neue Beschränkungen erlassen.

USA gegen Covax-Initiative

Die US-Regierung lehnt eine Teilnahme an der internationalen Initiative Covax ab, die einen fairen weltweiten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen garantieren soll. Die USA ließen sich nicht durch multilaterale Projekte einschränken, die unter dem Einfluss "der korrupten Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Chinas" stünden, hieß es am Dienstag (Ortszeit) in einer Erklärung aus dem Weißen Haus.

Covax wird federführend von den Impfallianzen Gavi und Cepi und von der WHO getragen. Die USA hatten im Juli den Austritt aus der WHO angekündigt, der im Juli des kommenden Jahres wirksam wird. Präsident Donald Trump warf der in Genf ansässigen Organisation vor, zu spät über die Gefahr des Coronavirus informiert zu haben und unter der Kontrolle der Regierung in Peking zu stehen, obwohl China geringere Beiträge an die WHO zahle als die USA. Trump macht die WHO mitverantwortlich für die hohe Anzahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus.

Erster Fall in griechischem Flüchtlingslager Moria

Im größten Flüchtlingslager Griechenlands ist ein erster Corona-Infektionsfall aufgetreten. Im Lager Moria auf der Insel Lesbos sei ein 40-jähriger Somalier positiv auf das Virus getestet worden, sagte ein Vertreter des Migrationsministeriums am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

In Moria leben rund 13.000 Asylsuchende unter schwierigsten Bedingungen. Angaben von Ärzte ohne Grenzen von Ende Juli zufolge zählen mehr als 300 von ihnen wegen ihres hohen Alters oder ihres Gesundheitszustands vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zur Risikogruppe.

Regierung beriet neue Corona-Verschärfungen

Die Regierung traf sich am Mittwoch zu ihrem ersten regulären Ministerrat nach der Sommerpause. Hauptthema war die Corona-Pandemie mit den über den Sommer gestiegenen Neuinfektionen. Besprochen wurden weitere Maßnahmen sowie das Ampelsystem, das am Freitag starten soll. Erwartet wurden neue Regeln, die Regierungsspitze sprach nach dem Ministerrat aber nur Empfehlungen aus: Abstand halten, Maske tragen und kleinere private Feiern.

Peru bei Sterblichkeit weltweit an der Spitze

Gemessen an der Bevölkerungszahl sterben in keinem Flächenstaat der Erde so viele Menschen an der Krankheit Covid-19 wie in Peru. 89,99 Tote je 100.000 Einwohner registrierte das südamerikanische Land zuletzt. Damit liegt es vor Belgien, Andorra und Großbritannien weltweit an erster Stelle. Nur der Kleinstaat San Marino in Italien kommt umgerechnet auf die Bevölkerungszahl auf noch mehr Tote – allerdings mit insgesamt gerade einmal 42 Opfern.

Bisher haben sich in Peru über 652.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 28.000 Patienten sind an Covid-19 gestorben. Die peruanische Regierung hat zuletzt Corona-Maßnahmen verschärft. In Südamerika ist nur das viel größere Brasilien stärker von der Pandemie betroffen.

Fast vier Millionen Fälle in Brasilien

Brasilien hat binnen 24 Stunden 42.659 Neuinfektionen gemeldet. Damit stieg die Zahl der landesweit registrierten Ansteckungen nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf mehr als 3,95 Millionen.

Angesichts der grassierenden Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen des sozialen Lebens hat Brasiliens Wirtschaft einen Rekordeinbruch erlitten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas sank im zweiten Quartal dieses Jahres um 9,8 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal, wie die Statistikbehörde IGBE mit Sitz in Rio de Janeiro am Dienstag bekanntgab.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrug der Rückgang 11,4 Prozent. Das ist jeweils der größte Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen vergleichbarer Daten im Jahr 1996. Die brasilianische Wirtschaft fiel auf das Niveau von 2009 zurück. Die Corona-Pandemie traf den Industrie- sowie den Dienstleistungssektor besonders hart, die Landwirtschaft dagegen wuchs.

Corona stürzt Australien in erste Rezession seit 1991

Die Corona-Pandemie hat Australien erstmals seit 1991 in eine Rezession gestürzt. Das Bruttoinlandsprodukt brach im Zeitraum von April bis Juni um 7,0 Prozent zum Vorquartal ein, wie das Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Das war der stärkste Einbruch seit Einführung der vierteljährlichen Statistik 1959. (APA, red, 2.9.2020)