Aus "Alternative Krebstherapien – Neue Wunderwaffen im Kampf gegen Krebs?", Donnerstag, 21.10 Uhr, Servus TV.

Foto: ServusTV / Mabon Film

"Das AKH hat mein Leben gerettet, aber meine Lebensqualität haben mir andere Dinge erhalten", sagt eine junge Krebspatientin in der Servus-TV-Dokumentation Alternative Krebstherapien – Neue Wunderwaffen im Kampf gegen Krebs?, zu sehen am Donnerstag, 21.10 Uhr. Diese anderen Dinge, das ist in ihrem Fall Yoga – "um in Kontakt mit meinem Körper zu bleiben", sagt sie.

Bewegung ist nur eine der "alternativen" Methoden, um die es in dieser Doku geht. Hinzu kommen die Mistel- und Fiebertherapie, Ayurveda, Homöopathie, spezielle Ernährungsweisen, Kombinationen aus anerkannten und nicht bewiesenen Methoden sowie schlicht Behandlungsformen, die derzeit noch erforscht werden – etwa die Therapie mit Cannabis oder eine Methode, die von der Plazenta und der Infektionskrankheit Malaria lernen will.

Das Problem: Alles wird in einen Topf geworfen. Während viele der Methoden – Bewegung, Ernährung und sogar die umstrittene Misteltherapie – von der Krebshilfe als sinnvolle Ergänzungen zu schulmedizinischen Behandlungen wie Chemo- und Strahlentherapie erachtet werden, wird vor anderen ausdrücklich gewarnt, weil es keine wissenschaftlichen Studien gibt, die ihre Wirksamkeit belegen. Patienten werden damit oft in Gefahr gebracht oder abgezockt.

Am Ende der Sendung wissen Laien und Krebspatienten, die sich über Therapien informieren möchten, nicht, was Humbug ist und welche ergänzenden Methoden auch die Wissenschaft anerkennt. Kranke Menschen zu verunsichern ist verantwortungslos. Eine klare Einschätzung wäre wünschenswert – vor allem weil es um Leben und Tod geht. (Bernadette Redl, 3.9.2020)