Intels 11. Core-i-Generation geht an den Start.

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Kurz nachdem Chiphersteller Nvidia die schon länger erwartete RTX 3000-Generation seiner Grafikkarten vorgestellt hat, ist nun Intel mit neuen CPUs an der Reihe. Das US-Unternehmen hat ein aufgefrischtes Logo und die elfte Generation seiner Core-i-Prozessoren für Laptops unter dem Namen "Tiger Lake" präsentiert und will sich damit wieder einmal die Leistungskrone schnappen.

An den Start gebracht wurden sieben Prozessoren, beginnend mit dem Core i3-1110G4 mit zwei Kernen, Basistakt von bis zu 2,5 GHz, Boost bis 3,9 GHz, 6 Megabyte Cache, 48 Grafikkernen und einer Leistungsaufnahme von 7 bis 15 Watt. Das aktuelle Spitzenmodell ist der Core i7-1185G7 mit vier Kernen, einem Basistakt bis zu 3,0 GHz, Boost bis 4,8 GHz, 12 Megabyte Cache, 96 Grafikkernen und 12 bis 28 Watt Leistungsaufnahme.

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Startschuss für Iris Xe-Grafik

Alle vorgestellten Chips unterstützen Hyperthreading, bieten also Rechenthreads pro Kern. Am schon länger angestrebten Umstieg auf einen 7nm-Fertigungsprozess ist Intel erneut gescheitert. Bessere Performance für die investierte Energie soll stattdessen eine Verbesserung des 10nm-Designs ("SuperFin") bringen.

Mit Tiger Lake halten auch erstmals integrierte Grafikeinheiten der Iris Xe-Reihe Einzug, die bei Intel unter der Leitung des AMD-Manager Raja Koduri in den vergangenen Jahren entwickelt wurden. Diese finden sich allerdings ausschließlich bei den i5- und i7-CPUs, die i3-Reihe setzt weiter auf die Vorgängerarchitektur, vulgo "Intel UHD-Graphics".

Keine Benchmarks

Seitenhiebe auf den Konkurrenten wurden auch ausgeteilt. So versprach man Verbesserungen "über die reine Anzahl an Rechenkernen hinaus". Mit den neuen Prozessoren gibt es nun offizielle Unterstützung für 8K-Displays sowie die Möglichkeit, bis zu vier 4K-Bildschirme an den Computer anzuschließen.

In Sachen Performance wolle man auch "alle Imitatoren" schlagen. Konkrete Leistungsdaten in Form von Benchmarks blieb man bei der Präsentation aber schuldig. Stattdessen verglich man ein System mit Tiger Lake-Prozessor und Xe-Grafikeinheit mit einem Rechner mit AMDs mobiler Ryzen 7 4800U-CPU und stach den Konkurrenten im Rennspiel Grid mit einer Bildwiederholrate von 60 Hz (gegenüber 35) aus.

Wie viel man aus diesem Vergleich tatsächlich ableiten kann, werden aber erst Tests von Laptops zeigen, die in den kommenden Monaten mit der elften Core-i-Serie bestückt werden.

Neue Spezifikationen für "Intel Evo"-Siegel

Apropos Laptops: Die Vorgaben für Laptops, die Hersteller erfüllen müssen, um sich das nunmehr "Intel Evo" genannte Siegel auf das Gehäuse kleben zu dürfen, wurden erhöht. Solche Geräte müssen neben einer CPU des Herstellers künftig auch Thunderbolt 4, Wifi 6 (802.11ax) sowie zumindest neun Stunden Akkulaufzeit bieten. (gpi, 03.09.2020)