Ein Maskengegner bei einer Demo in Deutschland.

Foto: APA/dpa/Michael Kappeler

Ein Arzt aus dem steirischen Salzkammergut verdient mit der Maskenpflicht offenbar gutes Geld. Auf seiner Website und auf Facebook bietet der Mediziner aus Bad Aussee ein "Attest gegen den Maskenwahnsinn" an. 20 beziehungsweise zehn Euro werden je nach finanzieller Lage verlangt. Laut der Website müsse man sich aktuell gedulden, da "zahlreiche Anfragen" bei dem Arzt eintrudeln. Mehrere Tage Wartezeit sollten für das Attest also eingeplant werden.

Hunderte Atteste pro Woche

Gegenüber Ö1 sagt der Mediziner, dass man für die Befreiung nicht vorbeikommen muss. "Das bekommt jeder, weil es ja vollkommen sinnlos ist. Denn es geht nicht darum, dass ich Kranke vor noch mehr Krankheit schütze, sondern Gesunden helfe, gesund zu bleiben und sie vor psychischer Traumatisierung zu schützen", erklärt er. Hunderte Atteste soll der Mediziner pro Woche ausstellen.

Foto: Screenshot/WebStandard

Berufsverbot steht im Raum

Die Ärztekammer ermittelt bereits. Seit Mai wird ein Berufsverbot geprüft, es laufe bereits ein Disziplinarverfahren. Bei chronischen Atemwegserkrankungen sowie Asthma und COPD würde ein derartiges Attest nach einer Untersuchung durchaus infrage kommen. Der Arzt aus Bad Aussee verteilt diese aber offenbar großzügig, wenn man ihm glaubhaft macht, dass man Angst oder Panik vor der Maske habe. Laut dem Mediziner sei diese "extrem traumatisierend", "gesundheitsschädlich" und ein "Verbrechen".

ÖRK-Krisenmanager Gerry Foitik erklärt im Video, worauf es jetzt ankommt
DER STANDARD

Die Maske als neues Feindbild

Der Mund-Nasen-Schutz hat sich bei Verschwörungstheoretikern als neues Feindbild entpuppt. Im Netz wird akkordiert gegen ihn Stimmung gemacht und dieser als "Maulkorb" bezeichnet, der ohnehin nicht helfe. Aufgrund der nachgewiesenen Coronavirus-Verbreitung durch Aerosole entbehrt dies allerdings jeglicher Grundlage. Hightech sei hierbei nicht nötig, ein Stofftuch würde bereits vor der Verbreitung schützen. (red, 3.9.2020)