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David Graeber arbeitete als Anthropologe in Yale und wurde dort 2007 entlassen.

Foto: AP/Michelle Mcloughlin

Venedig/Washington – David Graeber ist am Mittwoch im Alter von 59 Jahren in Venedig gestorben. Dies teilte der Klett-Cotta-Verlag am Donnerstag mit und würdigte ihn mit seinen Werken "Schulden. Die ersten 5000 Jahre", "Bürokratie. Die Utopie der Regeln" und "Bullshit-Jobs. Vom wahren Sinn der Arbeit" als einen der wichtigsten Autoren des Verlags.

"David Graeber hat uns ermöglicht, drängende Fragen unserer Zeit aus einer neuen, ethnologischen Perspektive zu sehen. Sein Spektrum reichte weit, von einer Analyse des Kapitalismus in globalgeschichtlicher Dimension bis zu den Widersprüchen unserer Arbeitswelt. Wie kaum ein anderer hat er sein Denken mit politischem Engagement verbunden", so Tom Kraushaar, verlegerischer Geschäftsführer des Klett-Cotta-Verlags.

1961 in den Vereinigten Staaten geboren, unterrichtete Graeber bis zu seiner Entlassung im Jahr 2007 als Anthropologe in Yale. Nach mehreren Jahren am Goldsmith-College in London wechselte er zur London School of Economics. Er war bekennender Anarchist und ein Vordenker der Occupy-Bewegung. (APA, 3.9.2020)