Beirut – Einen Monat nach der verheerenden Doppelexplosion im Hafen von Beirut haben Rettungskräfte Freitagfrüh mit einem Spezialgerät Atemgeräusche in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes augemacht. Am Nachtmittag und Abend konnte das Rettungteam dann aber keine Geräusche mehr hören. Die Hoffnung den möglichen Überlebenden zu finden schwindet.

Die Einsatzkräfte, ein chilenisches Rettungsteam, wollen am Samstagmorgen damit anfangen, zu einer weiteren Trümmerschicht vorzudringen. Man habe 48 Stunden am Stück gearbeitet, sagte ein Beteiligter. "Wir sind alle todmüde und brauchen eine Pause."

Suchmannschaften durchsuchen den Schutt eines eingestürzten Gebäudes nach möglichen Überlebenden.
Foto: Reuters7Taher

"Es könnte Überlebende geben", hatte der Gouverneur von Beirut, Marwan Abboud, am Donnerstag vor dem eingestürzten Gebäude im Bezirk Gemmayzeh gesagt. Am Mittwochabend hatte ein von chilenischen Helfern genutzter Spürhund auf menschlichen Geruch in den Trümmern des Gebäudes reagiert. Die Helfer hatten daraufhin Spezial-Scanner eingesetzt, mit dem sie einen mutmaßlichen Pulsschlag identifizierten.

Bei der verheerenden Doppelexplosion im Hafen von Beirut Anfang August waren 191 Menschen getötet und mehr als 6.500 verletzt worden. Sieben Personen werden nach Angaben der libanesischen Armee noch vermisst. Die Explosion von rund 2.750 Tonnen ungesichertem Ammoniumnitrat hat massive Zerstörungen in der libanesischen Hauptstadt verursacht, rund 300.000 Menschen wurden obdachlos. (APA, 4.9.2020)